Zweckentfremdung von Beitragsgeldern? Anonymer "Brandbrief" schießt gegen ARD-Aktuell-Chef Kai Gniffke
Die Berliner Morgenpost berichtet über einen "Brandbrief", den ein oder mehrere anonyme Mitarbeiter der ARD-Aktuell-Redaktion an die ARD-Intendanten verschickt haben. Darin werden schwere Vorwürfe gegen ARD-Aktuell-Chefredakteur Kai Gniffke erhoben. Er habe "heimlich" Mittel in der Nachtschicht zu Gunsten von tagesschau.de verschoben. Außerdem herrsche unter Gniffke ein "Klima der Angst". Bezeichnend ist, dass der Brief auftauchte, kurz nachdem Gniffkes Kandidatur zum SWR-Intendanten bekannt wurde.
Laut dem Brief habe Gniffke angeordnet, in Nächten mit hohem Nachrichtenaufkommen die 4.40-Uhr-Ausgabe der "Tagesschau" ausfallen zu lassen. Im Brief heißt es laut Berliner Morgenpost: „Die 'Tagesschau' sagt Sendungen ab, wenn etwas passiert! (...) Die Gebührenzahler zahlen dafür, von uns rund um die Uhr mit Qualitäts-Nachrichten versorgt zu werden, das löst Herr Gniffke nicht mehr ein.“ In dem Brief heißt es außerdem, Gniffke habe die Anweisung gegeben, „das nächtliche Vorgehen geheim zu halten“. Was das mit einer "Zweckentfremdung" von Beitragsgeldern zu tun haben soll, erschließt sich nicht.