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Gib den Trollen Zunder: Wie die ARD die Debatte um das "Framing-Manual" anheizt, ohne es zu merken

Die Debatte um das "Framing Manual" der ARD ist mittlerweile komplett entgleist. Kritiker werfen der ARD vor, sie wolle "umerziehen", betreibe "Rundfunk-Sozialismus", und übe sich im "totalitären Denken". Die Auswüchse in den Übertreibungen nehmen hysterische Züge an. Umgekehrt überrascht es, wie dilettantisch die ARD in der Causa "Framing-Manual" kommuniziert. Ein Kommentar.

Stefan Winterbauer20.02.2019 12:13
©Foto: elisabethwehling.com/ Screenshots: netzpolitik.org/ bild.de/ tichyseinblick.de/ faz.net/ sueddeutsche.de/ Montage: MEEDIA
©Foto: elisabethwehling.com/ Screenshots: netzpolitik.org/ bild.de/ tichyseinblick.de/ faz.net/ sueddeutsche.de/ Montage: MEEDIA

Es ist schon einigermaßen atemberaubend, wie falsch die ARD-Oberen die Brisanz des "Framing-Manuals" eingeschätzt haben. Das Papier vom Institut der Sprachwissenschaftlerin und Framing-Expertin Elisabeth Wehling bietet auf den ersten Blick reichlich Zündstoff und Angriffsfläche für Kritik. Auf den zweiten Blick auch. Das fängt bei dem Überzeichnen der ARD als hochmoralische Veranstaltung an und hört beim Verunglimpfen von privaten Medien als "Heuschrecken" oder dem ebenso bedenklichen wie dämlichen Begriff von der "Profitzensur" nicht auf. Zu allem Überfluss ist das Papier an zahlreichen Stellen auch noch unfreiwillig komisch, etwa wenn Slogan-Vorschläge gemacht werden wie "Kontrollierte Demokratie statt jeder wie er will", "Wir nehmen jeden ernst - auch Deinen Stammtisch" (wahlweise "Deine Oma" oder "Dein Kind") oder "Kein Husch Husch bei Information". Für sowas zahlt die ARD 120.000 Euro.

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