Die „Spiegel“ Mitarbeiter KG hat laut „Horizont“ fünf Vertreter gewählt. Eine offizielle Bestätigung liegt noch nicht vor. Bereits im März soll ein Sprecher bestimmt werden.

Die „Spiegel“ Mitarbeiter KG hat laut „Horizont“ fünf Vertreter gewählt. Eine offizielle Bestätigung liegt noch nicht vor. Bereits im März soll ein Sprecher bestimmt werden.
Alexander Neubacher führt künftig die Mitarbeiter KG des Spiegels an. Darauf haben sich die Anfang März gewählten KG-Vertreter geeinigt. Neubacher wird allerdings nur die Hälfte der dreijährigen Amtszeit bestreiten. Er übergibt die Leitung nach anderthalb Jahren, im September 2020, an den Personaler Carsten Türke, berichtet der Branchendienst Horizont.
Die Mitglieder KG des Spiegel steht vor der Wahl einer neuen Geschäftsführung, die in den kommenden drei Jahren die Interessen der Belegschaft im Gesellschafterkreis vertritt. Seitens der Redakteure ist eine Neubesetzung der Posten sicher – MEEDIA veröffentlicht und analysiert die Bewerberschreiben der Kandidaten und skizziert, womit sie mitten im Transformationsprozess Akzente setzen wollen.
In wenigen Wochen müssen die Mitglieder der mächtigen Mitarbeiter KG ein neues Führungsgremium wählen, das ihre Interessen als Hauptgesellschafter des Spiegel Verlages vertritt. MEEDIA liegen die Namen der Kandidaten vor, die für den Mehrheitsgesellschafter des Nachrichtenmagazins zur Wahl antreten. Auffällig ist die Nominierung von Michael Fröhlingsdorf, bislang Vorsitzender des Betriebsrats.
Susanne Amann will Konsequenzen aus ihrer Doppelrolle als Sprecherin der Mitarbeiter-KG des Spiegel und ihrem neuen Posten als Managing Editor ziehen, um mögliche Interessenskollisionen zu vermeiden. Die bisherige Print-Wirtschaftsressortleiterin beabsichtigt deshalb, von ihrem KG-Posten umgehend zurückzutreten, falls ein von der KG beauftragtes Gutachten zu dem Schluss kommt, dass beide Ämter nicht miteinander zu vereinbaren sind. Wann das sein wird, ist aber unklar.
Den Spar- und Wachstumskurs des Spiegel-Verlags bekommen die Mitarbeiter jetzt in der eigenen Geldbörse zu spüren. Die stillen Gesellschafter in der Mitarbeiter KG, denen rund die Hälfte des Gewinns zusteht, bekommen für das vergangene Geschäftsjahr lediglich eine spärliche Gewinnausschüttung. Entsprechend mager fällt auch der Betrag an die Augstein-Erben und Gruner + Jahr als Mitgesellschafter aus.
Als Teil der Agenda 2018 soll der Spiegel-Verlag mit neuen Produkten aus der Ertragskrise kommen. Doch den millionenschweren Investitionen hierfür müssen die Gesellschafter zustimmen. Die Mitarbeiter-KG sei hierfür ein „Hindernis“, entlarvt der Innovationsreport des Spiegel. Medienexperten geben aber auch Miteigner Gruner + Jahr eine Mitschuld, um das Magazinhaus zukunftsfähiger zu machen.
Wahl-Tag beim Spiegel an der Ericus-Spitze. Bis heute um 15 Uhr konnte die Belegschaft ihre Stimmzettel abgeben, um die fünfköpfige Geschäftsführung neu zu bestimmen. Die Wahl ergab einige Überraschungen. Nach MEEDIA-Informationen wird Ex-Spiegel-Vize Martin Doerry und die Wirtschaftsressortleitern Susanne Amann die beiden Redaktionsposten in der Geschäftsführung der Mitarbeiter-KG übernehmen.
16 Millionen Euro bis Ende 2017 zu sparen, klingt nach einer drakonischen Maßnahme. Gleichzeitig sollen neue digitale Leuchtturmprojekte das Umsatzwachstum zurückbringen. Die tun was an der Ericusspitze, möchte man meinen. Betriebswirtschaftlich sind die neuen Maßnahmen indes nicht mehr als eine vernachlässigbare Größe in einer Rechnung mit vielen Unbekannten.
Da ist sie also, die große Spiegel-Reform, zumindest auf dem von den Gesellschaftern abgesegneten Papier. Von einem historischen Projekt ist an der Ericusspitze die Rede, von einer „neuen Kultur der Zusammenarbeit“. Der Spiegel hat sich – unter dem Druck sinkender Erlöse – selbst einen Sparkurs verordnet und will nebenbei trotz der Effizienz-Maßnahmen wachsen. Kann das gut gehen?