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Kritischer Journalismus: Der Fall Ramelow, die "Welt" und Clubhouse

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow hat während der Ministerpräsidenten-Konferenz "Candy Crush" gespielt, das erzählte er selbst auf Clubhouse. Für einen "Welt am Sonntag"-Beitrag zitiert Johannes Boie aus dem Gespräch. Jetzt stellt sich die Frage: War das erlaubt und ist das schon kritischer Journalismus?

Tobias Singer25.01.2021 09:38
Bodo Ramelow (l.) und "Welt am Sonntag"-Chefredakteur Johannes Boie –
Bodo Ramelow (l.) und "Welt am Sonntag"-Chefredakteur Johannes Boie – Fotos: Imago / Axel Springer

„What happens on Clubhouse, stays on Clubhouse", so lautete am Wochenende der hehre Wunsch, wie er am Samstag auf der App geäußert wurde und so hatte sich das sicher auch Bodo Ramelow gewünscht, die Rechnung aber ohne die "Welt" gemacht. Was ist geschehen? Thüringens Ministerpräsident hatte sich in eine mitternächtliche Trashtalk-Runde auf der Trend-App Clubhouse eingeschaltet. Dort erzählte Ramelow unter anderem, dass er während der Ministerpräsidentenkonferenz „Candy Crush" spielen würde. Er brüstete sich sogar damit, dass er während der Sitzungen der Länderchefs mit der Bundeskanzlerin bis zu zehn Level auf dem Handyspiel schaffen würde. Außerdem sprach er von Angela Merkel als „das Merkelchen“ (MEEDIA berichtete). Der Kreis der Redner, in dem er das besprach, war klein, aber prominent. Unter anderem dabei: SPD-Nachwuchspolitikerin Lilly Blaudszun, Ministerpräsidentin Manuela Schwesig, Kevin Kühnert, Paul Ronzheimer von der „Bild“ und Ex-„Bild“-Chef Kai Diekmann.

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