MEEDIA

Macher:innen

*Bei 5 Fragen nach 100 Tagen stellen wir Persönlichkeiten aus der Branche, die einen neuen Job oder ein neues Amt übernommen haben, Fragen, wie sie sich eingelebt haben, was sie bereits umsetzen konnten und was sie womöglich so nicht erwartet haben. In* **dieser Ausgabe:* **[Jan Paul Schwarz, Director Marketing und Business Development bei TBWA Düsseldorf und der Schwester Heimat](/article/tbwa-und-heimat-holen-jan-paul-schwarz-zurueck-13fd921944c4a86c1c71b6b179ec74a1 "/article/tbwa-und-heimat-holen-jan-paul-schwarz-zurueck-13fd921944c4a86c1c71b6b179ec74a1")**. Er kehrte im August nach einem kurzen Abstecher zu David + Martin in das TBWA-Network zurück*.

**Wie sind Ihre Eindrücke vom neuen Verantwortungsbereich?**

Die Leute haben einfach Bock auf Spitzenkreation und ich bin glücklich mitmachen zu können.

**Was konnten Sie in den ersten 100 Tagen bereits erfolgreich umsetzen, was gelang nicht?**

Für zwei Agenturen gleichzeitig zu arbeiten, war schon etwas, das für mich neu war und eine Sache, der ich auch mit entsprechend Respekt gegenübertrat. Das klappt sehr gut. Denn die Zusammenarbeit zwischen den Agenturen wird immer intensiver und besser. Klar ist das alles nicht nur mein Verdienst. Aber ich bin stolz, einen Beitrag leisten zu können. Wenngleich wir noch nicht alles geschafft haben. Die Case Studies für unser Creds Deck haben wir zum Beispiel noch immer nicht in aller Gesamtheit beisammen – Klassiker!

**An welchen Themen arbeiten Sie momentan?**

Die Inflation haut rein, Werbebudgets werden gekürzt, Marketingentscheider stehen unter enormen Druck, weil sie mit weniger Mediadruck mehr erreichen müssen. Aus einem Media-Euro zwei zu machen, ist zwar etwas, für das wir schon immer angetreten sind. Es fällt mir aber positiv auf, wie PR-trächtige Ideen viel ernsthafter in RFIs und dergleichen abgefragt werden. Und ich bin auch überzeugt, dass die der richtige Weg sind. Denn der kreative Output in den letzten Jahren ist branchen- und märkteübergreifend austauschbarer geworden. Von daher ist es auch mein Thema Nummer Eins, dass wir uns davon abgrenzen und wahrgenommen werden, mit Ideen, die die Leute begeistern.

**Welche Aufgaben sehen Sie langfristig als Ihre größten Herausforderungen?**

Natürlich sollte es der Anspruch sein, zu jedem relevanten Pitch in Deutschland eingeladen zu werden. Das darf man aber als Zielsetzung nicht eins zu eins übernehmen. Denn unsere beiden Agenturmarken stehen dafür, Dinge anders zu machen, mit Konventionen zu brechen und Kategorien aufzumischen. Das passt nicht zu jedem Kunden. Doof ist es nur, wenn man das erst nach einer aufwändigen Pitchpräsentation herausfindet. Insofern bin ich froh, aus dem ein oder anderen Chemistrymeeting zu fliegen – mit einer Begründung aus der Richtung „zu wild“. Das ist auch einer der Gründe, warum Chemistrymeetings wichtiger sind als das Abfragen einer Pitchfee. Die sollte sowieso Hygiene sein. Für mich ist der richtige Austausch vor dem Pitchtermin die größte Herausforderung. Und Zielsetzung ist stets, das Chemistrymeeting so zu gestalten, dass es für bei Seiten zum Schlüsselerlebnis wird. Deshalb ist es auch immer ein gutes Zeichen, wenn eine Pitchberatung involviert ist.

**Was war Ihre wichtigste neue Erkenntnis?**

Als ich aus UK zurück in den deutschen Markt kam, war ich erschrocken, festzustellen, dass der Weihnachtsfilm hier offenbar ausgedient hat. Die Streifen schlagen mittlerweile allesamt in die selbe Gefühls-Kerbe und machen sich damit gegenseitig austauschbar. Nach kurzem Rückblick in den britischen Markt, musste ich mir aber eingestehen, dass dieses Phänomen wohl regionenübergeifend auftritt. Denn selbst in Großbritannien, das sich dank John Lewis wohl als Geburtsland der Weihnachtsfilme betiteln darf, sind die meisten Filme doch auch nur noch zu gefühlsduseligem Kram geworden. Die Erkenntnis sei daher als Frage formuliert: Funktioniert der Weihnachtsfilm überhaupt noch?

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*th*

TBWA und Heimat: Die Chemie muss schon vor dem Pitch stimmen