MEEDIA

Macher:innen

*Bei 5 Fragen nach 100 Tagen stellen wir Persönlichkeiten aus der Branche, die einen neuen Job oder ein neues Amt übernommen haben, Fragen, wie sie sich eingelebt haben, was sie bereits umsetzen konnten und was sie womöglich so nicht erwartet haben. In dieser Ausgabe: Anja Schüling, Strategiechefin bei Grey*.

**Wie sind Ihre Eindrücke vom neuen Verantwortungsbereich?**

Ich habe hier tolle Menschen um mich und an meiner Seite, die mit viel Sympathie füreinander, mit Offenheit für Neues und mit kreativem Herzblut miteinander arbeiten. Ich sehe viele Gestaltungsmöglichkeiten sowohl bei Grey als auch innerhalb von WPP und finde die enge Anbindung an die internationalen Kolleg:innen sehr inspirierend. Das ist bei so einem großen Netzwerk keine Selbstverständlichkeit.

**Was konnten Sie in den ersten 100 Tagen bereits erfolgreich umsetzen, was gelang nicht?**

Ein erster Erfolg ist der Gewinn des Idealo-Pitches, bei dem wir im engen Schulterschluss mit unserem Agenturpartner AKQA zusammengearbeitet haben. Gerade in den ersten Wochen habe ich mir viel Zeit dafür genommen, unsere Kultur, die Teams und Kund:innen kennen und verstehen zu lernen. Denn schließlich geht es darum, gegenseitiges Vertrauen aufzubauen. Nur so lassen sich die zunehmend komplexen Aufgaben gemeinsam erfolgreich lösen. Eine große Herausforderung ist – und da spreche ich bestimmt für die ganze Branche - die Rekrutierung neuer Mitarbeiter:innen: wir haben so viele spannende Themen, die ich nicht so zügig angehen kann wie ich möchte, weil mir schlichtweg die Menschen fehlen.

**An welchen Themen arbeiten Sie momentan?**

Ein Herzensthema von mir ist die disziplinübergreifende Zusammenarbeit und der Ausbau der Strategietools - im Grey- und WPP-Network gibt es so viele Spezialagenturen und Experten aus verschiedensten Bereichen von Markt- und Mediaforschung bei Mscience, über Health Kompetenzen bei Tank bis hin zu Grey Commerce. Mein Ziel ist es, gerade das strategische Wissen besser zu verzahnen und so zu besseren Lösungen für unsere Kund:innen zu kommen. Denn da liegt das große Potential unseres Netzwerks: ganzheitliche Lösungen anzubieten, statt „nur“ kommunikative Produkte.

**Welche Aufgaben sehen Sie langfristig als Ihre größten Herausforderungen?**

Die langfristig größte Herausforderung ist es, eine begehrliche Agenturkultur zu etablieren, gerade beim hybriden Arbeiten. Die Corona-Zeit hat uns zwei Dinge gelehrt: Arbeiten im Homeoffice klappt gut und hat viele Vorteile. Wiederum gehen dabei leicht das Miteinander, der informelle Austausch, sprich der emotionale Kitt, verloren. Die Kultur einer Agentur ist jedoch das, was uns nach innen und außen auszeichnet, uns begehrlich macht und engagierte Mitarbeiter:innen und zufriedene Kund:innen bindet. Hier braucht es neue Konzepte, die einerseits jedem/jeder Einzelnen möglichst viele Freiheiten und Wachstum ermöglichen und andererseits die Agenturziele verfolgen. Das geht Hand in Hand, denn die Agentur kann nur in dem Maße wachsen, in dem auch die Mitarbeiter:innen wachsen und sich verwirklichen können.

**Was war Ihre wichtigste neue Erkenntnis?**

Die Erkenntnis ist nicht neu, bestätigt sich dafür immer wieder: Neugierig sein, zuhören und fragen ist der beste Weg, sich Neuland zu erschließen.

*th*

Grey-Strategin: "Erster Erfolg ist der Gewinn des Idealo-Pitches"