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Wochenrückblick

Sind beim WDR wirklich "irre Nazi-Prepper" unterwegs?

Das neue Entertainment-Groß-Reich von RTL nimmt Formen an. Bei den Quoten muss sich die neue Strategie des Hauses aber erst noch beweisen. Der WDR geht unter die Prepper. Und Wechsel von der "Taz" zu Springers "Welt" sind nicht so ungewöhnlich, wie manche denken. Die MEEDIA-Wochenrückblick-Kolumne

Stefan Winterbauer14.01.2022 14:11

Das sich neu formierende Groß-RTL hat diese Woche sein Personal-Führungstableau bekanntgegeben. Schau an: Vor allem Männer haben in der neuen RTL-Welt das Sagen. Die beiden Ober-Alpha-Männchen Stephan Schäfer und Matthias Dang sind sich nach der Einverleibung des Verlagshauses G+J sogar so grün, dass sie in Pressemitteilungen nur noch gemeinsam sprechen. Die wörtlichen Zitate stammen dann jeweils von Matthias Dang UND Stephan Schäfer. Das ist eine Unsitte, die in jüngerer Zeit grassiert, nicht nur beim RTL. Irgendwelche Chefs geben gemeinsame Statements ab. Ich dachte, so ein Zitat ist halt was, das eine Person mal gesagt oder geschrieben hat. EINE Person. Oder sagen die Chefs ihres Statements gemeinsam im Chor auf? Hintergrund ist natürlich, dass man dokumentieren will, dass zwischen die zwei Chefs kein Blatt Papier passt und man sich super-einig ist. Was dabei herauskommt sind gestanzte, vielfach weichgespülte Phrasen-Statements im Sinne von "Erlöspotenziale erschließen", "strategische Prioritäten", "starkes Führungsteam", "hohes Maß an Kreativität" usw. Greta Thunberg würde sagen: "Blablabla". Über eine Formulierung in dem gemeinsamen Statement bin ich dann doch gestolpert: "Mit diesem Team, ehrlicher Arbeit und gemeinsam mit allen Kolleginnen und Kollegen bauen wir das Medienhaus der Zukunft." "Ehrliche Arbeit"? Das ist aber ganz was Neues in der TV- und Entertainmentbranche … kleiner Spaß.

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