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Machste im Advent ein Türchen auf, kommt der Rezo raus und redet wirres Zeug

Was würden deutsche Medien nur ohne die SPD machen? Regieren unter Deutschlands Journalisten wirklich Hass und Neid? Und wie entkommt man zum Advent dem allgegenwärtigen Rezo-Content? Fragen über Fragen in der MEEDIA-Wochenrückblick-Kolumne.

Stefan Winterbauer06.12.2019 15:06

Waren Sie auch so überrascht, dass Norbert Walter-Borjans und Saskia Esken von den SPD-Parteimitgliedern zu den neuen Vorsitzenden gekürt wurden? Angeblich war ja das ganze politische Establishment und die versammelte Hauptstadtpresse total von den roten Socken, dass diese renitenten Genossen nicht geschlossen für Team Scholzomat votiert haben. Dabei war doch schon vor der Stichwahl klar, dass sich deutlich mehr Stimmen auf die diversen Kandidaten eines eher linken und GroKo-kritischen Kurses verteilten. Das Duo Scholz/Geywitz war das einzige eher SPD-konservative Duo, das für ein gepflegtes "Weiter so" stand. Außerdem erfreute sich Scholz beim eigenen Parteivolk schon immer einer eher gebremsten Beliebtheit. Dass die GroKo-Müden dann in der Stichwahl eher zu "NoWaBo" und Frau Esken rübermachten, war doch nicht wirklich verwunderlich. Außer, man lebt halt auf dem Planeten Berlin, der bisweilen in einem anderen Sonnensystem seine Bahnen zieht. In der aktuellen Folge unseres Podcasts "Die Medien-Woche" empfiehlt der Dokumentarfilmer Stephan Lamby den Kollegen der Hauptstadtpresse, in solchen Fällen auch mal rauszugehen in die Provinzen. Zum Beispiel zur SPD-Basis nach NRW, wo das Anti-GroKo-Fieber scheinbar besonders heftig glühte. Wobei ich mich frage: Die haben doch auch Zeitungen und Journalisten in NRW. Oder? Vielleicht sollte man sich in den Redaktion einfach mal mehr miteinander unterhalten. Dann kommt's beim nächsten Mal nicht gar so knüppeldick.

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