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Heuschrecke und langfristig denkender Investor: die beiden Gesichter von KKR-Gründer Henry Kravis

Jahrelang galt KKR-Gründer Henry Kravis als aggressiver Firmenjäger, der mit rüden Geschäftsmethoden Profit aus den übernommenen Unternehmen schlug. Jetzt will der New Yorker Finanzinvestor bei Axel Springer einsteigen. Droht Springer nun ein ähnliches Schicksal? Aktionärsvereinigungen wie DSW und SdK sehen keine Gefahr. Sie erwarten nicht, dass Kravis bei den Berlinern nach Heuschrecken-Manier agiert.

17.06.2019 08:58
Heuschrecke oder langfristig denkender Investor: KKR-Gründer Henry Kravis
Heuschrecke oder langfristig denkender Investor: KKR-Gründer Henry Kravis Screenshot:KKR-Firmenvideo

Wenn Mathias Döpfner über KKR und seinem Gründer Henry Kravis redet, spricht er von ihm in den höchsten Tönen. "KKR ist ein guter Partner", betonte der Axel Springer-CEO auf einer Telefonkonferenz. Er kenne Kravis schon seit mehr als 20 Jahren, der mit Kohlberg Kravis Roberts "das Vorbild für die gesamte Private-Equity-Branche" gewesen sei. Was Döpfner nicht erwähnt, sind die aggressiven Geschäftspraktiken, mit denen Finanzinvestoren wie KKR, Permira und Blackstone in den vergangenen Jahrzehnten ihre immensen Profite erwirtschaftet haben. Ihre Strategie so simpel wie schlagkräftig: Die US-Gesellschaften kaufen mit geliehenem Geld unterbewertete Firmen auf, lasten ihnen dann den bei der Übernahme entstandenen Schuldenberg auf, entlassen anschließend Mitarbeiter und zerlegen die Unternehmen in ihre Einzelteile, um diese wieder mit Gewinn abzustoßen – teils über Spin-offs, die sie an die Börse bringen. Das ist das bekannte Prinzip "Heuschrecke", das der Private Equity-Branche einen miesen Ruf eingebracht hat.

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