Zum Vergleich: Florian Henckel von Donnersmarcks Erfolgs-Film “Das Leben der Anderen” sammelte nicht nur zahlreiche Preise inklusive des Oscars ein, er war 2006 auch ein großer Publikumserfolg – mit 2,37 Mio. Kino-Besuchern. Gestartet war er damals in nur rund 160 Kinos, wo ihn immerhin 117.000 Leute sahen. Zwölfeinhalb Jahre später und nach dem Hollywood-Ausflug “The Tourist” folgt nun Florian Henckel von Donnersmarcks erst dritter Langfilm – und legt einen Fehlstart hin.
Von 40.000 Zuschauern in über 300 Kinos berichtet Blickpunkt:Film, hinzu kommen 20.000 Besucher vom Mittwoch, der nicht zum offiziellen Kinocharts-Wochenende gehört, weil Filme in der Regel erst am Donnerstag starten. Nimmt man die 20.000 Mittwochs-Seher hinzu, erreichte “Werk ohne Autor”, das sich an dem Leben des Malers Gerhard Richter orientiert, 60.000 Leute an fünf Tagen. Selbst wenn es in jedem der über 300 Kinos nur eine Vorstellung pro Tag gab, entsprechen 60.000 Besuchern in 1.500 Vorstellungen einem Durchschnitt von ganzen 40 Zuschauern. Ein ernüchterndes Ergebnis.
Zwei andere deutsche Filme laufen derzeit erfolgreicher: Til Schweigers Komödie “Klassentreffen” erreichte an ihrem dritten Wochenende immerhin noch 130.000 Besucher und liegt nun bei rund 700.000. Michael (Bully) Herbigs DDR-Flucht-Thriller “Ballon” kam nach einem etwas verhaltenen Start mit 112.000 Besuchern am zweiten Wochenende auf sehr stabile 100.000, könnte sich damit zu einem kleinen Dauerbrenner entwickeln. Insgesamt sahen den Film nun bereits 350.000 Leute. Um solche Zahlen auch noch zu erreichen, muss “Werk ohne Autor” ebenfalls noch Dauerbrenner-Qualitäten entwickeln.
Die Nummer 1 der Wochenend-Charts hieß in Deutschland übrigens “Venom”: Der Marvel-Film verzeichnete 310.000 Zuschauer.