Das hat sich die Designerin Jette Joop wohl anders vorgestellt. Monatelang stand die Tochter des bekannten Modeschöpfers Wolfgang Joop für die Startup-Show „Jung, weiblich, Boss!“ vor der Kamera. Doch bereits nach der ersten Ausstrahlung entwickelte sich das Format zum Quoten-Flop. Auch die zweite Ausgabe stieß auf geringes Zuschauerinteresse. Gerade einmal 0,33 Millionen Menschen sahen die Sendung. Der damit verbundene Marktanteil lag bei 1,2 Prozent. In der werberelevanten Zielgruppe wurden lediglich 2,8 Prozent bei 0,25 Millionen erzielt.
Jetzt zieht RTL 2 die Konsequenzen aus dem Flop und nimmt das Format aus dem Programm. “‘Jung, weiblich, Boss’ ist leider nicht auf das gewünschte Zuschauerinteresse gestoßen. Wir haben das Format aus dem linearen Programm genommen, was wir sehr bedauern. Die Zuschauer müssen aber dennoch nicht auf die Doku-Soap verzichten: Wir werden die verbleibenden Episoden nach und nach bei TVNow zum Abruf bereit stellen“, erklärt ein Sendersprecher auf Anfrage von MEEDIA. Ab kommender Woche zeigt RTL 2 auf dem 20.15-Sendeplatz die elfte Staffel der Doku-Soap „Die Geissens“. Damit ging nun auch RTL 2 mit einem Gründerformat baden. Erst vor kurzem hatte Sat.1 die Gründershow “Startup” mit dem Finanzunternehmer Carsten Maschmeyer wegen mieser Quoten aus dem Programm geworfen.
Vom eigenen Streetwear-Label, Foodtruck bis zum “Kraulsalon”: Joop wollte acht junge Frauen in der Reality-Doku bei ihrer Existenzgründung begleiten. Sie wollte hierzu ihre Erfahrungen einbringen, um den Existenzgründerinnen bei ihren ersten Schritten in die Selbstständigkeit vor geschäftlichen Fallstricken zu bewahren. Mit diesem Konzept unterschied sich die Joop-Sendung von dem Erfolgsformat „Die Höhle des Löwen“ des Konkurrenz-Senders Vox. Hier buhlen verschiedene bekannte Business Angels wie der Finanzunternehmer Maschmeyer oder der frühere TV-Manager Georg Kofler um lukrative Investments in Startups.
Schockierend. Wie konnte das passieren? Eindeutig Sexismus von RTL2.
Aber wenn die Zuschauerzahl noch unter die Zahl der SPD-Wähler bei der nächsten Landtagswahl in Bayern fällt, werden frauenfeindliche Senderbosse halt panisch.