Ulrich Windolph, 50, ist zum Jahreswechsel zum Chefredakteur des „Westfalen-Blatts“ berufen wurden. Er verantwortet damit die Tageszeitung, Anzeigenblätter und Sonderpublikationen des Verlags.

Ulrich Windolph, 50, ist zum Jahreswechsel zum Chefredakteur des „Westfalen-Blatts“ berufen wurden. Er verantwortet damit die Tageszeitung, Anzeigenblätter und Sonderpublikationen des Verlags.
Das Westfalen-Blatt aus Bielefeld und die Unternehmensgruppe Aschendorff aus Münster fusionieren. Wie das Unternehmen am Freitag mitteilte sollen beide Gruppen zum 1. Januar 2019 unter der gemeinsamen Dachmarke Westfälische Medien Holding AG zusammengeführt werden, sofern das Bundeskartellamt zustimmt. An den Strukturen werde sich zunächst nichts ändern.
Das Westfalen-Blatt aus Bielfeld betreibt seit einigen Wochen einen „Gerüchte-Check“ zu Flüchtlingsthmen. Die Redaktion hat ihre Leser aufgefordert, Gerüchte die sie über Flüchtlinge gehört haben, einzusenden. Die Redaktion prüft dann, was wirklich dran ist und veröffentlicht diesen Check. Bei MEEDIA erzählen Redaktionsleiter Ulrich Windolph und Chefreporter Christian Althoff, welche Erfahrungen sie mit dem Format machen und wie die Leser reagieren.
Auch im dritten Quartal ging es für die deutschen Lokal- und Regionalzeitungen in Sachen Verkaufszahlen ausnahmslos bergab. Keins der 80 Blätter mit den meisten Abos und Einzelverkäufen konnte sich verbessern. Am heftigsten sieht es in Berlin aus: mit Verlusten von 5,8% bis 7,9% für die fünf Zeitungen.
Jetzt also doch: Nach fast drei Tagen in schwerer publizistischer Shitstorm-See zieht das Westfalen-Blatt die Reißleine und feuert die Homo-Psychologin Barbara Eggert. In einer Ratgeber-Kolumne hatte diese homophobe Ratschläge erteilt und so eine heftige Empörungswelle ausgelöst.
Es ist ein klassischer Shitstorm, und zwar einer, der ausnahmsweise mal zurecht wütet. In Einer Ratgeber-Kolumne veröffentlichte eine Anzeigenzeitung des Westfalen-Blatts homophobe Ratschläge. Auf Twitter und Facebook macht sich die Empörung breit. Der Redaktionsleiter des Westfalen-Blatts reagiert mit einer Stellungnahme, die alles nur noch schlimmer macht.
In dem Anzeigenblatt OWL am Sonntag (gehört zum Verlag des Bielefelder Westfalen-Blatts) gibt es die Rubrik „Guter Rat am Sonntag“ in der Leserfragen beantwortet werden. Eine bei Twitter verbreitete Folge der Rubrik würde aber treffender heißen: homophober Rat am Sonntag.
AfD-Chef Bernd Lucke gab dem Bielefelder Westfalen-Blatt in der vergangenen Woche ein Interview – doch drucken durfte die Zeitung viele seiner Aussagen nicht. Alle Antworten zum Thema Rechtspopulismus blieben unautorisiert. Das Lokalblatt veröffentlichte das Interview trotzdem, mit mehr Fragen als Antworten. Das lückenhafte Lucke-Interview wirft einmal mehr die Frage auf, wie sinnvoll die Autorisierung von Interviews ist.