Jeden Morgen um 6 Uhr erscheint ab heute der Podcast „Spiegel Daily“, in dem die Moderatoren Juan Moreno und Yasemin Yüksel ein aktuelles Thema vertiefen. Das Ganze ist eine Kooperation mit Audible.

Jeden Morgen um 6 Uhr erscheint ab heute der Podcast „Spiegel Daily“, in dem die Moderatoren Juan Moreno und Yasemin Yüksel ein aktuelles Thema vertiefen. Das Ganze ist eine Kooperation mit Audible.
Stefan Plöchinger, Leiter Produktentwicklung bei Spiegel-Verlag, ist mit den Umbauplänen für das digitale Bezahlmodell offensichtlich vorangekommen. In einem langen Beitrag eines neu gegründeten Entwickler-Blogs bei Medium.com wird beschrieben, dass es beim Spiegel künftig nur noch ein vergleichsweise billiges digitales-Bezahlangebot geben wird, statt bislang drei. Spiegel Daily als eigenständiges Produkt wird zudem eingestellt, die Marke Daily soll als eine Art Newsletter weiter bestehen.
Seit Wochen rätseln nicht nur die Mitarbeiter im Spiegel-Haus darüber, wie es um die Zukunft von Spiegel Daily steht. Nachdem sich das lang ersehnte und mit Schluckauf gestartete Innovationsprojekt über die Monate nur schleppend entwickelte, stellte der Verlag die Aktivitäten auf den Prüfstand. Nun haben die Verantwortlichen um den neuen Produkt-Chef Stefan Plöchinger offenbar einen neuen Plan.
Nun ist offiziell, was MEEDIA bereits im Oktober vergangenen Jahres berichtet hatte: Timo Lokoschat, bis Ende dieses Jahres Redaktionsleiter bei Spiegel Daily, wechselt zu Axel Springers Bild. Das hat der Verlag nun bestätigt. Beim Boulevardmedium wird der 38-Jährige die Rolle des Leitenden Redakteurs für Bezahlinhalte einnehmen und insbesondere Bild Plus „nutzerzentriert weiterentwickeln“.
Als Hoffnungsträger im Web-Journalismus feierte der Spiegel-Verlag im Frühjahr Spiegel Daily. Doch die digitale Abendzeitung kommt am Lesermarkt offenbar nicht richtig vom Fleck. Jetzt sucht die Geschäftsführung nach Wegen, wie es mit dem Prestigeobjekt weitergehen soll. Derweil rätselt die Belegschaft, wie die Abozahlen aussehen. Auf den Fluren kursiert bereits der Projektname „Spiegel Faily“.
Mitte Mai startete der Spiegel seine „digitale Abendzeitung“ namens Spiegel Daily. Das kostenpflichtige Newsangebot sollte dem Verlag zusätzliche Erlöse sichern und auch den Web-Inhalten der Zeitungshäuser Konkurrenz machen. Inzwischen ist es ruhig geworden um Daily. Zu ruhig, findet Digital-Experte Christian Jakubetz, der die Digitalzeitung für ein „strategisch an den Bedürfnissen des Marktes komplett vorbeigeplantes“ Produkt hält.
Knapp zwei Monate ist die neue digitale Tageszeitung Spiegel Daily jetzt am Markt. Doch der Erfolg des als Hoffnungsträger gestarteten Angebots scheint sehr verhalten, die Verkäufe äußerst mau. Nach MEEDIA-Informationen wurden bislang weniger als 3000 Abos abgeschlossen. Damit gerät Verlagsgeschäftsführer Thomas Hass nach den Flops von Spiegel Classic und Spiegel Fernsehen weiter unter Druck.
Der Spiegel hat offenbar ein Problem mit seinen Innovationen. NRW-Teil – eingestellt. Spiegel Classic – Aus nach einer Nummer. Spiegel Fernsehen – beim Markttest durchgefallen. Spiegel Daily – angeblich schleppender Verkauf. Jetzt wird eine Beilage für Luxus-Lifestyle angekündigt. Dem Spiegel droht mit seiner Innovations-Offensive das multiple Scheitern, weil die Macher zu verkennen scheinen, was Der Spiegel im Kern ist: ein Nachrichtenmagazin.
Beim-Social-Media Team der FAZ verwechseln sie Fakten-Berichterstattung mit einer Meinungsäußerung. Bei kress.de feiern sich Bauer-Chefs für ihre grotesk verdrehten Yellow-Geschichten. Und Harald Schmidt testet aus, wie weit er mit seiner „Spiegel Daily“-Kolumne gehen kann, bevor er gefeuert wird. Der MEEDIA-Wochenrückblick.