Der Deutsche Presserat hat zwischen dem 8. und 10. September insgesamt zwölf Rügen ausgesprochen. Die Palette reicht von Sensationsjournalismus bis zur Schleichwerbung. Besonders oft wurden „Bild“ und „bild.de“ gerügt.

Der Deutsche Presserat hat zwischen dem 8. und 10. September insgesamt zwölf Rügen ausgesprochen. Die Palette reicht von Sensationsjournalismus bis zur Schleichwerbung. Besonders oft wurden „Bild“ und „bild.de“ gerügt.
Einfach nur gute Texte schreiben und veröffentlichen, das reicht nicht mehr. Gerade auch der lokale Journalismus muss sich fragen, wie man den Herausforderungen einer ständigen Transformation bei der Mediennutzung begegnet. Claudia Schade, Ressortleiterin bei der „Sächsischen Zeitung“ hat im Rahmen der Essay-Reihe „Werteorentierte Digitalisierung“ fünf Thesen entwickelt, wie Lokaljournalismus in digitalen Zeiten seine Autorität wieder erlangen kann.
Mit dem Ausbau von Tag24 ist die regionale DDV Mediengruppe bundesweit expandiert – das Newsportal ist eine der Wachstumshoffnungen, auf die die Beteiligung von Gruner + Jahr und der SPD-Medienholding ddvg setzt, um Verlusten im Printgeschäft etwas entgegenzusetzen. Denn das lief bei Sächsischer Zeitung und Dresdner Morgenpost 2018 schlechter als ohnehin erwartet.
Nicht lang nach dem faschistischen Aufmarsch inklusive Menschenhatz in Chemnitz wurde noch am selben Sonntag bekannt, dass für Montag ein weiterer rechter Demonstrationszug geplant sei. Wie die Polizei mit dieser Information umgegangen ist – nämlich denkbar schlecht –, ist bekannt. Aber auch die lokale und überregionale Presse, konkret die Sächsische Zeitung, muss sich den Vorwurf des Totalversagens gefallen lassen, was der Chefredakteur allerdings anders sieht.
Am vergangenen Montag schlug Jörg Quoos, Chefredakteur der Funke-Zentralredaktion, auf einer Blattmacherrunde bei Axel Springer noch vor, dass im Falle von weiteren Journalisten-Ausschlüssen durch die AfD, man ruhig auch einmal deren Treffen gemeinsam boykottieren solle. Eine Woche später kam es in Sachsen zu einem ersten Presse-Protest gegen den Umgang der Alternative für Deutschland. Diese hatte einen Journalisten der Sächsischen Zeitung ausgeschlossen.
Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) und der Deutsche Presserat sind gegen eine Änderung des Pressekodex. Sie weisen damit die Forderung von CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer zurück, die entsprechende Richtlinie 12.1 zur Berichterstattung über Straftaten zu überarbeiten und die ethnische Herkunft mutmaßlicher Straftäter künftig grundsätzlich anzugeben.
Die DDV Mediengruppe (Sächsische Zeitung, Morgenpost Sachsen) fürchtet im laufenden Geschäftsjahr um ihren Gewinn. Nach MEEDIA-Infos fordert das Unternehmen seine Mitarbeiter zu Sparsamkeit auf. Grund für das mögliche Verfehlen des geplanten Ergebnisses sollen unerwartete Einbrüche im Anzeigengeschäft sein. Gegenüber MEEDIA beschwichtigt Geschäftsführer Carsten Dietmann: Man werde nicht in rote Zahlen rutschen.
Ein bislang einmaliger Alleingang mit großem medialen Konfliktpotenzial: Die Sächsische Zeitung hat sich entschieden, eine Richtlinie des Presserats in ihrer Berichterstattung bewusst zu ignorieren und die Herkunft von Straftätern und Tatverdächtigen in jedem Fall zu nennen – was der journalistische Kodex nur in Ausnahmefällen erlaubt. Beim Presserat ist man irritiert, der DJV übt offene Kritik.
Zeit-Chefredakteur Giovanni di Lorenzo hielt am gestrigen Sonntag im Dresdner Schauspielhaus eine Rede zum Thema „Lügenpresse“. Dabei erwähnte er auch, dass er von der Pegida-Frontfrau Tatjana Festerling auf Facebook auf Italienisch beleidigt wurde. Di Lorenzo nahm’s locker und nannte vier Gründe für den Vertrauensverlust der Medien.