Der Medienkonzern Hubert Burda Media hat seinen Umsatz inmitten der Corona-Krise stabil gehalten. Im ersten Halbjahr habe man „mehr oder weniger den gleichen Umsatz gemacht wie 2019“, sagte der Vorstandsvorsitzende Paul-Bernhard Kallen.Kallen

Der Medienkonzern Hubert Burda Media hat seinen Umsatz inmitten der Corona-Krise stabil gehalten. Im ersten Halbjahr habe man „mehr oder weniger den gleichen Umsatz gemacht wie 2019“, sagte der Vorstandsvorsitzende Paul-Bernhard Kallen.Kallen
Paukenschlag bei Hubert Burda. Die Tochtergesellschaft Cliqz verschlankt ihr Kerngeschäft radikal und schließt die beiden Bereiche Browser- und Such-Technologie in Deutschland. Betroffen hiervon sind 45 Mitarbeiter.
Der Tenor ist stets gleich, nur der Ton variiert: Mit Paul-Bernhard Kallen hat sich der nächste Verlagschef wortgewaltig in der Debatte zum EU-Urheberrecht und der Regulierung von Facebook geäußert. Im SZ-Interview geht der Burda-Vorstandschef das Social Network und dessen Gründer hart an und fordert einschneidende politische Maßnahmen. Das eigene Business sieht Kallen vor einer Umstrukturierung.
Burdas beachtliche Bilanz: Der Münchner Medienkonzern hat einen Einblick in seine Geschäftszahlen für das Jahr 2017 gegeben. Demnach kletterte der konsolidierte Außenumsatz um 18 Prozent auf 2,67 Milliarden Euro. Zufrieden merkte CEO Paul-Bernhard Kallen gegenüber der dpa an: „Wir sind insgesamt sehr angenehm profitabel.“ Tatsächlich handelt es sich dabei um den höchsten Umsatz der Unternehmensgeschichte.
Im Gespräch mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) hat Burda-CEO Paul-Bernhard Kallen mit Bezug auf die Macht der US-amerikanischen Tech-Konzernen einen „regulatorischen Eingriff“ gefordert. Auch die Forderungen von ARD und ZDF nach einer Rundfunkbeitragserhöhung sind dem Burda-Chef ein Dorn im Auge.
Aufgeschoben ist nicht aufgehoben: Bei der Nachfolge seines überraschend zurückgetretenen Präsidenten Stephan Holthoff-Pförtner spielt der Verband Deutscher Zeitschriftenverleger auf Zeit – und wird dennoch nicht umhinkommen, bis November eine Richtungsentscheidung zu treffen. Dabei geht es um die Re-Integration von drei abtrünnigen Verlagshäusern, vor allem aber um die Zukunftsfähigkeit des VDZ.
Mehr denn je scheinen sich die deutschen Medienmanager im Kampf gegen die US-Technologie-Giganten zu sehen. Trotz der hohen EU-Strafe von 2,4 Milliarden Euro gegen Google fordert Burda-Chef Paul-Bernhard Kallen im Handelsblatt-Interview, die Ungleichbehandlung von europäischen und US-Konzernen zu stoppen. Für Google, Amazon & Co. müsse das gleiche Recht wie für hiesige Unternehmen gelten.
Neue Struktur als Weichenstellung für die Zukunft: Aus der Burda Media Holding GmbH wird eine Europäische Gesellschaft (SE), die von einem Verwaltungsrat geführt wird. Dieser besteht aus Verleger Hubert Burda, CEO Paul-Bernhard Kallen sowie Burdas Kindern Jacob Burda und Elisabeth Furtwängler. Hubert Burda bleibt persönlich haftender Gesellschafter, die Kapitalmehrheit übernehmen seine Kinder.
„Das ist totaler Unsinn!“ Mit diesem unmissverständlichen Dementi ist Burdas Publishing-Vorstand Philipp Welte am Dienstag in letzter Zeit kursierenden Gerüchten über einen etwaige Veräußerung von Zeitschriften aus dem Münchner Verlagsimperium an die Funke-Gruppe entgegen getreten. Welte gegenüber MEEDIA: „Wir denken nicht im Entferntesten daran Zeitschriften aus unsrem Portfolio zu verkaufen.“
Mit der Wettbewerbsklage von Axel Springer gegen Burdas News-Plattform Focus Online hat der Konflikt beider Medienhäuser um den „Inhalte-Klau“ eine neue Dimension erreicht. Springer-Vorstandschef Mathias Döpfner will so erreichen, dass eine seit Jahren gängige Praxis für illegal erklärt und unterbunden wird. Auf einen Prozess sollte es die Burda Media Group aus guten Gründen nicht ankommen lassen.