Das ungebremste Digitalwachstum geht weiter. Im vierten Quartal 2020 konnte die amerikanische Renommierzeitung weitere 627.000 neue Digitalabonnenten hinzugewinnen. Allerdings stagnieren die Gesamtumsätze wegen rückläufiger Anzeigenerlöse.

Das ungebremste Digitalwachstum geht weiter. Im vierten Quartal 2020 konnte die amerikanische Renommierzeitung weitere 627.000 neue Digitalabonnenten hinzugewinnen. Allerdings stagnieren die Gesamtumsätze wegen rückläufiger Anzeigenerlöse.
Die „New York Times“ gilt als das Aushängeschild der Verlagsbranche. Das Wachstumspotenzial der „Gray Lady“ bleibt nach Einschätzung von J.P. Morgan weiter hoch: Die Anzahl der Digitalabonnements könnte sich in den nächsten fünf Jahren demnach mehr als verdoppeln.
Die Bremsspuren sind unverkennbar: Auch Branchenprimus New York Times muss den wirtschaftlichen Folgen des Coronavirus Tribut zollen, wie die Geschäftsbilanz für das abgelaufene zweite Quartal belegt. Das Anzeigenerlöse haben sich fast halbiert. Dafür boomt das Abo-Geschäft: Die vielleicht renommierteste Zeitung der Welt konnte so viel neue Digitalabonnenten wie noch nie vermelden
Es läuft und läuft bei der New York Times. Gestern markierte der Mutterkonzern der vielleicht besten Zeitung der Welt erst ein frisches 16-Jahreshoch. Großbank JP Morgan sieht unterdessen weiteres Kurspotenzial – weil das dynamische Abonnentenwachstum anhält und die jüngsten Preisanhebungen der Digitalausgabe angenommen werden.
Auch der Branchenprimus ist vor dem Coronavirus nicht immun. Die New York Times, sowohl nach journalistischen Kriterien als auch dem Geschäftsmodell das große Vorbild für Verleger rund um den Globus, konnte der Krise im ersten Quartal mit einer besser als erwarteten Bilanz und einem Rekord von 587.000 neuen Digitalabonnenten zunächst trotzen. Die Rückgänge im Anzeigengeschäft fallen jedoch dramatisch aus: Die 169 Jahre alte Traditionszeitung rechnet im laufenden Quartal zumindest mit einer Halbierung der Werbeerlöse.
Herausfordernde Zeiten für Verleger: Die Corona-Krise dürfte auch in den Geschäftsbilanzen tiefe Spuren hinterlassen. Während Branchenprimus New York Times wegen COVID-19 bislang im digitalen Anzeigengeschäft von einem Umsatzrückgang im zweistelligen Prozentbereich ausgeht, sind Analysten schon weiter und versuchen das Ausmaß des Einbruchs einzupreisen. Mit Barclays und Evercore stuften zwei Branchenschwergewichte die Aktie der „Gray Lady“ zurück – nicht zuletzt, weil die Gewinne schrumpfen dürften.
Die Hiobsbotschaften in Folge des Coronavirus reißen nicht ab. Nachdem die New York Times zu Wochenbeginn vor schwächeren Anzeigenbuchungen wegen der wirtschaftlichen Unsicherheit durch die Pandemie warnte, passt auch Werbemulti Publicis seine Schätzungen für die weltweiten Werbeausgaben in diesem Jahr nach unten an. Das World Advertising Research Center rechnet unterdessen mit „spürbaren Folgen“ für die Werbewirtschaft, sollten die Mega-Events Olympia und die Fußball-EM ausfallen.
Es ist ohne Frage der Goldstandard der Branche: Die New York Times ist sowohl nach journalistischen Kriterien als auch dem Geschäftsmodell das große Vorbild für Verleger rund um den Globus. Warum, hat die jüngste Quartalsbilanz vorgemacht: Umsätze und vor allem die Gewinne ziehen weiter deutlich an. Die Wall Street belohnt die anhaltende Erfolgsstory der NYT mit den höchsten Kursen seit 2004. Die 169 Jahre alte Traditionszeitung nutzt die Gunst der Stunde zu Preisanhebungen.
Der große Boom geht weiter. Im vergangenen Jahr verbuchte die New York Times einen massiven Rekordzuwachs an neuen Digitalabonnenten. Wie die NYT heute bekannt gab, vermeldete die „Gray Lady“ 2019 mehr als eine Million neue Abonnenten, die sich für das Digitalangebot entschieden. Die Digitalerlöse konnte die US-Qualitätstageszeitung binnen vier Jahren mehr als verdoppeln und dabei konzerneigene Vorgaben überbieten.
Die Dauerfehde zwischen Donald Trump und der New York Times geht in die nächste Runde. Am Wochenende teilte der neue US-Präsident in gleich vier Tweets gegen die 165 Jahre alte Traditionszeitung aus: Donald Trump warf der „Gray Lady“ erneut eine unehrliche Berichterstattung vor und kanzelte die New York Times als „Fake News“ ab. Mehr noch: Der neue US-Präsident empfahl die Übernahme oder Schließung des US-Qualitätsmediums.