Trotz sinkender Auflagen sind Tageszeitungen für Millionen Deutsche ein wichtiges Informationsmedium. MEEDIA analysiert mithilfe von IVW-Daten, in welchen Regionen sie besonders erfolgreich sind.

Trotz sinkender Auflagen sind Tageszeitungen für Millionen Deutsche ein wichtiges Informationsmedium. MEEDIA analysiert mithilfe von IVW-Daten, in welchen Regionen sie besonders erfolgreich sind.
Die Zeitungsverkäufe in der hessischen Metropole Frankfurt haben sich in den vergangenen acht Jahren um ca. 40% verringert. Nur noch rund 122.000 Zeitungen werden pro Erscheinungstag abgesetzt. Die größten Verluste verzeichnet die Frankfurter Rundschau, die mittlerweile sogar hinter die Welt zurück gefallen ist. Ganz vorn: Bild und FAZ.
Die Kölner kaufen 16,1% weniger Tageszeitungen als noch vor zwei Jahren. Das ist eins der Ergebnisse der Verbreitungsanalyse Tageszeitungen der IVW. Vor allem für die beiden Boulevardblätter Express und Bild ging es massiv nach unten – um mehr als 20% im Vergleich zu 2016. Das Duo Kölner Stadt-Anzeiger und Kölnische Rundschau büßte zwar auch mehr als 10% ein, baut seinen Vorsprung damit aber aus.
Die Münchner Zeitungskäufer sind weiterhin etwas treuer als die in anderen Metropolen: Rund 290.000 Zeitungen werden in der bayerischen Landeshauptstadt laut Verbreitungsanalyse Tageszeitungen der IVW verkauft – ein verhaltenes Minus von 5,7%. Die Nummer 1 Münchens bleibt die Süddeutsche Zeitung, allerdings nur noch mit Mini-Vorsprung auf die tz.
In Hamburg werden noch 250.000 Tageszeitungen pro Tag verkauft. Ein Minus von 13% gegenüber 2016. Vor zehn Jahren waren es noch fast 430.000. Besonders leidet die Auflage der beiden Boulevardblätter Bild und Morgenpost, die im 2-Jahres-Vergleich mehr als 20% einbüßten. Dadurch baute das Abendblatt seinen Vorsprung sogar noch aus, obwohl es ebenfalls im Minus liegt.
Der Tagesspiegel ist laut IVW-Verbreitungsanalyse Tageszeitungen die neue Nummer 1 in der Hauptstadt: 86.984 Exemplare werden in Berlin an den Mann gebracht. Der bisherige Marktführer B.Z. verlor im Vergleich zur VA 2016 satte 20,7% seiner Berliner Verkäufe. Ebenfalls deutlich im Minus: Welt und Süddeutsche, deutlich im Plus dank ePapers: das Handelsblatt.
Im Sommer stieß die MEEDIA-Artikel-Serie zur IVW-Verbreitungsanalyse Tageszeitungen auf großes Interesse bei den Lesern. In einem Nachklapp haben wir nun ausgewertet, welche der vier großen überregionalen Tageszeitungen – SZ, FAZ, Welt und Handelsblatt – in welchem Landkreis und in welcher kreisfreien Stadt vorn liegt? Welche ist also in gewissem Sinne die überregionalste der vier Blätter?
Im Landkreis Lüchow-Dannenberg leben die treuesten Lokalzeitungs-Leser. Das ergibt eine MEEDIA-Auswertung der IVW-Verbreitungsanalyse Tageszeitungen. Demnach kommen dort auf 100 deutsche Einwohner stolze 25,4 Käufer der Elbe-Jeetzel-Zeitung. Ebenfalls stark: die Nordwest Zeitung im Landkreis Ammerland und der Weser-Kurier im Kreis Osterholz.
Mit unseren vorerst letzten interaktiven Landkarten zur Verteilung von Zeitungsverkäufen in Deutschland blicken wir auf die Zahlen der Welt und des Handelsblatts. Die Karten zeigen: Beide Blätter sind in Frankfurt am Main am erfolgreichsten, Die Welt hat zudem einen klaren Schwerpunkt im Norden – dort also, wo die Zeitung ursprünglich herkommt.
Wie überregional ist die Süddeutsche Zeitung? Eine Frage, die die Daten der IVW-Verbreitungsanalyse Tageszeitungen recht eindrucksvoll beantworten: Außerhalb Bayerns nicht so überregional, wie man denken würde. MEEDIA hat die Daten mit einer Deutschlandkarte auf Landkreisebene visualisiert und nennt die Hochburgen und Krisenregionen des Blattes.