Christoph Amend, langjähriger Chefredakteur des „Zeit Magazins“, gibt seinen Posten ab. Im Dezember wird er die neu geschaffene Stelle Editorial Director übernehmen. Sascha Chaimowicz steigt in die Chefredaktion auf.

Christoph Amend, langjähriger Chefredakteur des „Zeit Magazins“, gibt seinen Posten ab. Im Dezember wird er die neu geschaffene Stelle Editorial Director übernehmen. Sascha Chaimowicz steigt in die Chefredaktion auf.
Die Zeit Verlagsgruppe mit ihrer Wochenzeitung „Die Zeit“ und dem Onlineauftritt „Zeit Online“ hat 2019 den Umsatz wie in den Vorjahren gesteigert. Der Gesamtumsatz wuchs im Vergleich zum Vorjahr um 3,1 Prozent auf 227 Millionen Euro, wie das Medienunternehmen am Donnerstag in Hamburg mitteilte. Zum Gewinn wurden keine Angaben gemacht.
Wie steht es um den Diskurs im Land? Nicht sonderlich gut, wenn man bei der „Zeit“ nachfragt. Daher startet die Redaktion das neue Ressort „Streit“. Chefredakteur Giovanni di Lorenzo spricht im MEEDIA-Interview über eine vergiftete Streitkultur in der Gesellschaft und Konsequenzen aus der umstrittenen Meinungsseite zur privaten Seenotrettung.
Die Zeit strukturiert ihre Ressorts weiter um und führt das Politik-Ressort und das Hauptstadtbüro im September zu einem Großressort „Politik“ zusammen. Damit soll auch die Zusammenarbeit zwischen mit der in Berlin beheimateten Redaktion von Zeit Online intensiviert werden. Geleitet wird das neue Ressort vom bisherigen Co-Politikchef Heinrich Wefing, dem bisherigen Co-Ressortleiter des Hauptstadtbüros, Marc Brost und von Elisabeth Raether, bisher stellvertretende Leiterin des Politikteils.
Die Henri-Nannen-Schule (HNS) steht im deutschen Journalismus für eine hochwertige Ausbildung und sehr gute Absolventen, darunter Leute wie Laura Himmelreich und Wulf Schmiese. Mit dem kommenden Jahrgang wird in den Räumen am Hamburger Baumwall einiges anders, denn Schulleiter Andreas Wolfers hat das Ausbildungskonzept umgebaut. Ein Gespräch über die neuen Anforderungen an den Nachwuchs, Perspektiven im Journalismus und die allererste Digitalkampagne der HNS.
Bei der Zeit rücken Print und Online enger zusammen. Zeit-Chefredakteur Giovanni di Lorenzo ist vom 1. Januar an zusätzlich Vorsitzender aller Chefredaktionen der Zeit Verlagsgruppe, also auch von Zeit Online. Umgekehrt rückt Online-Chef Jochen Wegner in die Chefredaktion der Print-Zeit ein. Der Verlag sucht in Berlin zudem für seine dortigen Redaktionen einen neuen, gemeinsamen Standort. Und es gibt ein neues Ressort namens „Streit“.
Mehr Mut zu „anderen Meinungen“, Hinterfragen und „den Leser ernst nehmen“ – so erklärte Zeit-Chefredakteur Giovanni di Lorenzo vor wenigen Tagen die aus seiner Sicht entscheidende Herangehensweise des Journalismus. Veröffentlicht wurde das Statement nicht in der Zeit, sondern in einem Interview des MDR. Der Publizist Franz Sommerfeld findet diesen Ansatz richtig, wünscht sich aber mehr davon bei der Zeit, wie er in einem Beitrag für MEEDIA schreibt.
Die Zeit wird weiter von der Debatte um das Pro&Contra zur privaten Seenotrettung von Flüchtlingen verfolgt, das in Ausgabe 29 der Wochenzeitung erschien. In der darauffolgenden Nummer veröffentlichte die Chefredaktion eine Art Entschuldigung. In der aktuellen Ausgabe lässt die Zeit Leserstimmen zu Wort kommen. Der Spiegel diagnostiziert unterdessen eine ausgewachsene Führungskrise bei der Zeit.
Wohl kaum ein amtierender Chefredakteur wird mit seiner Marke so sehr verbunden wie Giovanni di Lorenzo. Auch deshalb ist es kaum eine Überraschung, dass die Wochenzeitung an ihrem ersten Blattmacher festhält will und den Vertrag des 59-Jährigen offenbar verlängert – bis 2023.
Katy Perry hat bei „American Idol“ einen 19-Jährigen mit einem Kuss überrumpelt und schon ist sie „Katy Weinstein“. Horst Seehofer gibt medial wirksam den Islam-Provo. Die Zeit ist auf Schrumpf-Kurs und Doktor Döpfner erzählt über seine Königspudel. Die MEEDIA-Wochenrückblick-Kolumne.