Die Rückkehr von „Big Brother“ war kein großer Quotenerfolg. Nach der Verbannung aus der Prime-Time bei Sat.1 fand die Sendung nun mit dem Finale ein schwaches Ende.

Die Rückkehr von „Big Brother“ war kein großer Quotenerfolg. Nach der Verbannung aus der Prime-Time bei Sat.1 fand die Sendung nun mit dem Finale ein schwaches Ende.
Die ZDF-Krimi-Reihe „Sarah Kohr“ lief am Montagabend so gut wie nie zuvor: 8,47 Mio. Leute sahen ab 20.15 Uhr zu, der Marktanteil lag bei 24,8%. „Hart aber fair“ verlor hingegen im Ersten weitere Zuschauer und sackte auf 9,3%. Das Interesse an Talks zum Thema Corona sinkt, das Interesse an Nachrichtensendungen noch nicht.
Für „Big Brother“ gibt es weiterhin keinen Quoten-Aufschwung. Im Gegenteil: Mit nur noch 0,43 Mio. 14- bis 49-Jährigen stürzte die Prime-Time-Show am Montag auf desaströse 5,2% – ein erneutes Staffel-Tief. Den Prime-Time-Sieg holte sich im jungen Publikum stattdessen „Das Jenke-Experiment“ von RTL zum Thema „Wie viel Fleisch muss sein?“, im Gesamtpublikum gewann der ZDF-Krimi „Unter anderen Umständen“.
Auch wenn Sender und Produktionsfirma nach den schwachen „Big Brother“-Quoten Hand an das Konzept gelegt haben, so interessierte die inhaltliche Renovierung am Montagabend noch weniger Leute als zuvor: Nur noch 0,54 Mio. 14- bis 49-Jährige sahen ab 20.15 Uhr zu, der Marktanteil lag bei blamablen 6,2%. Den Prime-Time-Sieg holte sich stattdessen „Wer wird Millionär?“, im Gesamtpublikum „Sarah Kohr – Mord im Alten Land“.
Schon am zweiten Tag scheinen die „Big Brother“-Vorabend-Sendungen für Sat.1 zum Problem zu werden. Statt eines Aufschwungs bringen sie dem Sender viel zu schwache Marktanteile, am Mittwoch nur noch 7,2%. In der Prime Time startete „Das große Promibacken“ ordentlich, hatte gegen den „Bachelor“ aber keine Chance. Die Nummer 1 im Gesamtpublikum hieß „Aktenzeichen XY“.
„Big Brother“ bescherte dem Sat.1-Vorabend mit der ersten Tageszusammenfassungen keinen massiven Aufschwung: Nur 490.000 14- bis 49-Jährige sahen zu, der Marktanteil lag bei enttäuschenden 7,7%. In der Prime Time lief es für die Kollegen von ProSieben mies: „Schlag den Besten“ blieb diesmal bei 8,3% hängen. Erfolgreich war am Vorabend und in der Prime Time RTL, im Gesamtpublikum gewannen die ARD-Serien.
Die erste „Big Brother“-Ausgabe ohne Prominente bei Sat.1 lockte zur Premiere am Montagabend noch keine Zuschauermassen vor die Fernseher. Insgesamt sahen 1,60 Mio. zu, darunter 0,81 Mio. 14- bis 49-Jährige. In der jungen Zielgruppe entsprach das einem Marktanteil von 11,0% – über dem Sat.1-Durchschnitt, aber sicher unter den Erwartungen der Sender-Verantwortlichen.
Sat.1 sorgt gerade für Empörung mit der Marketingkampagne zur neuen Staffel „Big Brother“. Mit gelben Sternen sollen Zuschauer bewerten, was ein Mensch wert ist. Die Assoziationen zum Dritten Reich sind nicht nur wegen der zeitlichen Nähe zum Holocaust-Gedenktag da. Dass dies niemand beim Sender aufgefallen ist, ist erschreckend.