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Fußball-WM

"One Love"-Binde: Die Revolution ist ausgefallen

Fußball-Sponsoring am Scheideweg: Worin liegt der kommunikative Wert für Unternehmen, welche Risiken lauern? Rewe ist abgesprungen, Adidas als Fifa-Partner wird dem DFB sicherlich verbunden bleiben. Aber die anderen?

Reiner Kepler24.11.2022 07:37
Ministerin Faeser mit Fifa-Boss Infantino (l.) und DFB-Chef Neuendorf beim ersten Spiel der deutschen Mannschaft bei der WM in Katar –
Ministerin Faeser mit Fifa-Boss Infantino (l.) und DFB-Chef Neuendorf beim ersten Spiel der deutschen Mannschaft bei der WM in Katar – Foto: Imago

Die Revolution findet nicht statt. Die deutsche Fußballnationalmannschaft trägt bei der Fifa-WM in Katar keine Armbinde, um ihr Einstehen für die Rechte aller Menschen zu zeigen. Auch weitere sechs europäische Länder knicken vor den Androhungen der Fifa ein und die Fußball-WM im Menschenrechte verachtenden Gastgeberland Katar nimmt ihren Lauf. Zugegeben, Neuer und Co. haben sich beim Mannschaftsfoto direkt vor Beginn des Spiels gegen Japan die Hand vorn Mund gehalten – als Symbol dafür, dass ihnen die Fifa den Mund verboten hat. In diesem Kampf zwischen dem Weltfußballverband und dem DFB sitzen die deutschen Verbandsmanager eindeutig am kürzeren Hebel. Sie befinden sich zudem in der Klemme, denn die negative Sicht auf die WM in Katar und das Geschäft rund um den Fußball überhaupt ist in der deutschen Gesellschaft während der letzten Wochen stetig gewachsen. Und hat jetzt durch das Armbinden-Hickhack nochmal richtig Fahr aufgenommen. Auch wenn Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) mit Binde direkt neben Infantino sitzend abgelichtet wird.

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