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Brewdog und Katar

Wenn Haltung nur bis zum Claim reicht

Die Biermarke Brewdog wollte sich mit Ambush-Marketing gegen die WM in Katar positionieren, ist steil gestartet und dann glorreich gescheitert. Weil Werbung alleine eben nicht reicht.

Tobias Singer10.11.2022 13:15
Ambush-Marketing muss man sich leisten können. Warum, das zeigt der Eklat um die aktuelle Kampagne von Brewdog gegen die WM in Katar -
Ambush-Marketing muss man sich leisten können. Warum, das zeigt der Eklat um die aktuelle Kampagne von Brewdog gegen die WM in Katar - Foto: Brewdog

Katzenbabys, Klimaproteste oder Katar - es gibt Dinge, da kann man sich immer einer Reaktion sicher sein. Katzenbabys? Süß! Klimaproteste? Übertrieben! Katar? Darth-Vader-böse. Und weil das alles so schön erwartbar und damit kalkulierbar ist, ist es auch perfekt fürs Marketing. Meinung ist schließlich König. Dass das nicht immer funktioniert, hat jetzt die schottische Biermarke Brewdog zu spüren bekommen. Unter dem Hashtag #keinSponsor machte sich die Craftbiermarke in den sozialen Netzwerken stark gegen die Fifa-Weltmeisterschaft. "Mailand oder Madrid. Hauptsache nicht Katar" ist auf einem der deutschsprachigen Posts zu lesen. Die Andy-Möller-Hommage ist clever, eine Adaption der internationalen Kampagne von Saatchi & Saatchi London. Dort konzentrierte man sich mit großformatigen Plakaten auf die Schurkenstaaten. "First Russia, then Qatar. Can’t wait for North Korea." Darunter: "Proud Anti-Sponsor of the World Cup". Versenkt. Der Post von James Watt, einem der Co-Gründer, holte auf Linkedin beeindruckende 120.000 Likes und über 3.000 Kommentare. Offensichtlich hat man den Zeitgeist getroffen. Und hier könnte die perfekte Marketing-Präsentation enden.

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