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Wochenrückblick

Wo sind die Fotos von der Springer Weihnachtsfeier 2018?

Axel Springer-CEO Mathias Döpfner kommt nicht aus den Schlagzeilen. Der BDZV sortiert sich neu. Die ARD-Intendanten geloben Besserung in Sachen Transparenz. Die NDR-Führung macht sich aber einen schlanken Fuß. Die MEEDIA-Wochenrückblick-Kolumne.

Stefan Winterbauer16.09.2022 13:14

Bei Axel Springer wird es nie langweilig. In jüngerer Zeit genießt der große Vorsitzende dort aber mehr mediale Aufmerksamkeit, als ihm vermutlich lieb ist. Erst die ganze Sache mit den "Propaganda-Assistenten", dann "Gebete" für Donald Trump. Jetzt hat die "Financial Times" ausgegraben, dass Mathias Döpfner höchstselbst den entscheidenden Tip an die "Bild"-Redaktion gegeben hat, dass Adidas während der Corona-Hochphase trotz erklecklicher Profite seine Mietzahlungen ausgesetzt hat. Döpfner wusste dies aus erster Hand, da er, so die "FT", selbst Mit-Eigentümer eines Gebäudes ist, in dem eine Adidas-Filiale residiert. Da wird nun wieder eine große Nummer daraus gemacht: Interessen-Konflikt, Kampagne zum eigenen Vorteil usw. Ich weiß ja nicht. Dass der Verleger etwas mitbekommt und der Redaktion dazu einen Hinweis gibt, finde ich jetzt nicht so ungewöhnlich. Rein monetär hat MD es sicher nicht nötig, hinter jedem Miet-Groschen von Adidas her zu berichten. Insgesamt ist die Presseschau der vergangenen Tage für Döpfner aber gewiss nicht - sagen wir mal - optimal. Was mich wundert ist, dass die angelsächsische Presse noch nicht die alten Fotos der Springer-Weihnachtsfeier anno 2018 hervorgekramt hat, bei der sich Döpfner als Drag-Queen im Olivia-Jones-Look verkleidet hat. Die entsprechenden Foto-Dokumente wurden mittlerweile von Instagram, entfernt. Warum nur? Das eine oder andere Bild geistert freilich weiter durchs Web.

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