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Wochenrückblick

Darum war das "Stern"-Interview mit Gerhard Schröder ein echter Scoop

Warum tritt Patricia Schlesinger nur als ARD Vorsitzende zurück, aber nicht als RBB-Intendantin? Wolf Schneider regt sich über das Gendern auf. Der "Stern" landet mit dem Gerhard Schröder-Interview einen echten Scoop. Und wir brauchen mehr Wurstwaren auf Twitter. Die MEEDIA-Wochenrückblick-Kolumne

Stefan Winterbauer05.08.2022 13:21

Der Druck, der Druck. Er war einfach zu gewaltig. Noch bevor die ARD eine Pressemitteilung raushaute, verkündete Jens Riewa diesen Donnerstag den Rücktritt von Patricia Schlesinger vom ARD-Vorsitz. Getreu dem Motto "Niemals geht man so ganz" bleibt sie aber (zunächst) RBB-Intendantin. Sie wolle sich nun mit ganzer Kraft der Aufklärung der Vorwürfe rund um ihre Person und den RBB widmen. Da hat sie zu tun. Unter tatkräftiger Hilfe vor allem des "Business Insiders" hat sich einiges angehäuft: Dinner mit geheimen "Multiplikatoren" in den Privaträumen, dubiose Berater-Verträge, explodierende Kosten für den RBB-Neubau in Berlin, üppige Gehaltserhöhung trotz Spardruck beim Sender, Luxus-Dienstwagen mit Mega-Rabatt vom Hersteller. Es entstand der Eindruck einer abgehobenen Selbstbedienungs-Mentalität, gepaart mit einer gewissen Unfähigkeit zur Krisenkommunikation. Statt aufzuklären, mäkelte Frau Schlesinger über die undichten Stellen im eigenen Haus und zeichnete sich als Opfer der bösen "Springer-Presse". Das kam wohl auch bei den Intendanten-Kollegen nicht super an. Zumal im Vorwürfe-Tsunami nicht mehr daran zu denken war, dass sie die Arbeit vorantreiben könnte, die der ARD-Vorsitz mit sich bringt.

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