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Newsonomics

Wohin steuert GPS den "Stern"?

Der neue „Stern“-Chefredakteur Gregor Peter Schmitz wird GPS genannt. Ob er das Magazin sicher durch die Krise führen kann? Die ersten Titelbilder unter seiner Regie – Queen, Söder und Reichen-Steuer – wirken klassisch und stehen nicht mehr in der Tradition des NGO-Journalismus seines Vorgängers, der den „Stern“ als Instrument diverser Bewegungen verstand und dafür auch gelegentlich Bäumchen pflanzte.

Franz Sommerfeld20.06.2022 06:45
Franz Sommerfeld –
Franz Sommerfeld – Illustration: Bertil Brahm

Mit der Rückbesinnung auf klassischen Journalismus stellt Schmitz eine erste Weiche, ohne damit die Frage nach dem zukünftigen Geschäftsmodell des „Stern“ beantworten zu können. Es ist kein Zufall, dass gerade ein gewiefter Werber wie Sebastian Turner, der einst mit Thomas Heilmann die Agentur „Scholz&Friends“ in die Spitzenliga katapultierte, kürzlich in der „Welt“ das Ende des werbefinanzierten Journalismus konstatierte: Drei Jahrzehnte lang, von Anfang der 1970er bis zur Jahrtausendwende, sicherte Werbung redaktionelle Qualität. Je mehr Fläche die Verlage verkaufen konnten, desto bessere Journalisten leisteten sich viele, Gruner + Jahr vorneweg.

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