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Geleakter Brief

"Zeit"-Herausgeber Josef Joffe lässt sein Mandat ruhen

Wie die "Welt" berichtet, lässt "Zeit"-Herausgeber Josef Joffe sein Mandat bei der Wochenzeitung bis zum vertraglichen Ende seiner Herausgeberschaft ruhen. Grund ist ein geleakter Brief Joffes an den Banker Max Warburg im Zusammenhang mit der Cum-Ex-Affäre. Joffe erklärte im Brief, Warburg vor einer "Zeit"-Berichterstattung gewarnt zu haben.

Meedia Redaktion16.05.2022 14:55
Josef Joffe –
Josef Joffe – Foto: Imago

Den Stein ins Rollen brachte der "Spiegel", der in Ausgabe 19/2022 recht knapp berichtete, dass „Zeit“-Herausgeber Josef Joffe im Zusammenhang mit einem „Zeit“-Artikel zum Cum-Ex-Skandal einen befreundeten Banker vor der Berichterstattung gewarnt und dafür gesorgt haben soll, dass die Veröffentlichung verschoben wird. Laut „Spiegel“ hat Joffe damals einen Brief an einen Freund, den Bankchef Max Warburg von der gleichnamigen Hamburger Privatbank, geschrieben. Im Brief geht Joffe darauf ein, dass er den Banker gewarnt habe, dass „was in der Pipeline steckte“. Gemeint war die Berichterstattung in der „Zeit“. Er, Joffe, habe interveniert und dafür gesorgt, dass der Artikel „geschoben wurde und die Bank Gelegenheit erhielt, Widerrede zu leisten“. Dem „Spiegel“ ließ Joffe ausrichten, er habe der Redaktion nur geraten, „der Warburg Bank eine Gelegenheit zu geben, sich zu äußern“. Oliver Schröm, der damals an der Berichterstattung für das NDR-Magazin „Panorama“ und der „Zeit“ beteiligt war, sorgte auf Twitter für Transparenz, indem er den Brief Joffes öffentlich machte.

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