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"Journalismus auf der Couch"

Edith Kimani: "Ohne Druck verändert sich nichts"

Sie ist immer auf der Suche nach dem magischen Moment. Der Moment, in dem sich Menschen spontan entscheiden, etwas verändern zu wollen. DW-Ostafrika-Korrespondentin Edith Kimani über konstruktive und kontroverse Debatten, und über das Verhältnis von Journalismus und Aktivismus. Ein Auszug aus der Neuerscheinung "Journalismus auf der Couch".

Meedia Redaktion22.03.2022 09:01
Edith Kimani ist Ost-Afrika-Korrespondentin und Reporterin des Jugendmagazins "The 77 Percent" für die Deutsche Welle –
Edith Kimani ist Ost-Afrika-Korrespondentin und Reporterin des Jugendmagazins "The 77 Percent" für die Deutsche Welle – Foto: DW/ Herder – Collage MEEDIA

**Sie moderieren für die Deutsche Welle die Sendung "The 77 Percent", ein Magazin für junge Menschen in Afrika. Was ist das Besondere an dem Format?**Wir suchen nach Lösungen. Bei meinen Debatten frage ich meine Gesprächsteilnehmer immer wieder danach. Mir ist bewusst, dass dies auf den ersten Blick kontraproduktiv erscheinen mag, schließlich haben viele Menschen in der Region genug Probleme, die sie jeden Tag lösen müssen. Aber meine Erfahrung ist, dass nur die Menschen, die unterdrückt werden, auch wirklich etwas ändern können. Denn diejenigen, die für ihre Unterdrückung verantwortlich sind, haben normalerweise kein Interesse daran, etwas zu verändern. Das ist der Grund, warum ich zu Debatten ermutige. Dann passiert etwas. Ich habe es immer wieder erlebt, dass nach einer Debatte Kontakte ausgetauscht worden sind und gemeinsame Projekte angestoßen wurden. Für diese Magie des Moments arbeite ich.

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