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Vielfalt in den Medien

Das paradoxe Verhältnis zum Weltfrauentag

Der mediale Umgang mit dem Weltfrauentag ist widersprüchlicher denn je. Während Diversity und Gleichstellung en vogue sind, berichten benachteiligte Redakteurinnen über den Tag der Gleichberechtigung als wäre es nur ein Punkt auf der Tagesagenda.

Sabrina Harper28.02.2022 08:31
– Sabrina Harper
– Sabrina Harper Zeichnung: Bertil Brahm

Alle Jahre wieder…ist internationaler Weltfrauentag. In Berlin ist der 8. März sogar ein Feiertag, im Rest von Deutschland nicht. Aber das macht keinen Unterschied: Es ist sicher, dass Unternehmen und Medien den Weltfrauentag in ihrer Kommunikation aufgreifen werden. Wie geht es der Gleichberechtigung und wie steht es um den Frauenanteil in Dax-Konzernen, werden die Schlagzeilen fragen. Die realistische Antwort auf beides lautet gleich, nämlich schlecht – es wird nur besser verkauft. Es wird ein Interview mit der einen herausragenden Frau geben und es wird heißen, dass man noch nicht da ist, wo man sein sollte, aber sich ein guter Weg dahin abzeichne. Tage wie der Weltfrauentag sollen daran erinnern, dass es jetzt Zeit ist, Frauen zu empowern. Und zwar durch jeden, jede und zu jeder Zeit. Dieser Tag sollte nicht nur im Redaktionsplan abgehakt werden. Und schon zweimal nicht von unterbezahlten oder sexuell belästigten Redakteurinnen!

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