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Verhinderte Berichterstattung

Der Ippen-Springer-Komplex: alte vs. neue Medienwelt

Dass der Verleger Dirk Ippen persönlich eine möglicherweise brisante Berichterstattung seines Investigativ-Teams zu "Bild"-Chefredakteur Julian Reichelt stoppt, ist in mehrerlei Hinsicht bemerkenswert. Die Sache offenbart nicht zuletzt auch die nach wie vor bestehende Kluft zwischen alter und neuer Medienwelt.

Stefan Winterbauer18.10.2021 10:12
Julian Reichelt, noch als "Bild"-Chef –
Julian Reichelt, noch als "Bild"-Chef – Foto: Imago

Als die Ippen-Gruppe das deutsche "Buzzfeed" samt seiner News-Abteilung übernommen hatte, fragten sich nicht wenige in der Branche, ob und wie denn die Arbeitsweise von "Buzzfeed News" zur Ippen-Gruppe passt. Jetzt haben wir darauf eine Antwort: gar nicht. Das deutsche "Buzzfeed News" wurde unter der Leitung von Daniel Drepper zur hauseigenen Recherche-Abteilung Ippen.Investigativ umgebaut und genau dieses Team saß nun längere Zeit an einer Recherche zu den Machtmissbrauchs-Vorwürfen gegen "Bild"-Chefredakteur Julian Reichelt. Die Veröffentlichung war mit der Redaktionsleitung und der Rechtsabteilung abgestimmt und sollte am vergangenen Sonntag konzertiert über diverse Ippen-Medien laufen. Ein möglicher Scoop, der dem Medienhaus viel Aufmerksamkeit gesichert hätte. Aber es kam anders.

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