Anzeige
Wochenrückblick

Ist Paul Ronzheimer die deutsche Entsprechung zu Clarissa Ward?

In der ersten Woche sucht die neue Nachrichtensendung "RTL Direkt" noch ihr Format. Das journalistische Gesicht der Afghanistan-Krise ist wohl ohne Zweifel die mutige CNN-Reporterin Clarissa Ward. Wer fiele einem da als deutsches Pendant ein? Und die "Geo"-Redaktion springt auf den Gender-Zug auf. Die MEEDIA-Wochenrückblick-Kolumne.

Stefan Winterbauer20.08.2021 12:40

Als ich am Dienstag meine Kritik zur ersten Ausgabe von "RTL Direkt" veröffentlicht habe und danach die anderen TV-Kritiken zur Sendung sah, bin ich ein bisschen erschrocken. Ich hatte die Auftakt-Sendung des neuen Nachrichtenformats von RTL vergleichsweise positiv beschrieben – so war auch mein Eindruck während des Sehens gewesen. Alle anderen Kritiken, die ich las, waren dagegen sehr negativ bis vernichtend. Klar, der Wochenbeginn war nachrichtenmäßig dominiert von der Eskalation in Afghanistan. Nun war es aber so, dass sie sich bei RTL Annalena Baerbock als Premieren-Gast ausgesucht hatten. Die kann man ja dann auch nicht einfach wieder ausladen. Das Thema Afghanistan kam zwar in der Premierensendung vor, aber sehr kurz. Immerhin ist "RTL Direkt" auch nur 20 Minuten lang. Diese Kürze, gepaart mit einem Studiogast vor Ort, dem man entsprechend Zeit widmet, schafft konzeptionelle Probleme. Dass man sich dachte, die Zuschauer "mit einem Lächeln", also eher unlustigen Kabarett-Nümmerchen, in den Abend zu entlassen, wird hoffentlich bald wieder kassiert. Also: So positiv wie am Anfang der Woche würde ich jetzt über "RTL Direkt" wohl nicht mehr schreiben. So ein ganz schrecklicher Totalausfall, wie mancherorts zu lesen war, waren die ersten Sendungen jetzt aber auch nicht.

Anzeige