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Ignorante Wahlberichterstattung

Wie Medien ostdeutsche Namen verhunzen

Bei der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt fiel auf, dass Medienschaffende gewisse Dinge nicht richtig aussprechen. Ob Landeshauptstadt, Bürgerbezeichnung oder Ministerpräsidentennamen. Ignoranz gegenüber dem Osten?

Tobias Singer07.06.2021 10:21
Marietta Slomka im Gespräch mit Reiner Haseloff von CDU am Abend der Wahl in Sachsen-Anhalt.
Marietta Slomka im Gespräch mit Reiner Haseloff von CDU am Abend der Wahl in Sachsen-Anhalt. Foto: Screenshot ZDF

„Maaagdeburg“ – während der Name bei Marietta Slomka immer länger wird, zieht sich bei mir innerlich etwas leicht zusammen. Es ist ein bisschen wie dieses unschön quietschende Kratzgeräusch auf der Tafel. Warum? Die Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts wurde rund um die Wahl phonetisch wiederholt gefoltert, nicht nur am Wahlabend im „Heute Journal“, das Phänomen begleitete die ganze Wahlkampfphase. Ich war kurz davor, eine Petition bei change.org aufzusetzen. Für fremde Ohren mag es da keinen Unterschied geben, könnte man sagen, aber ich komme aus Brandenburg und auch ich konnte die falsche Streckung bis über die Ländergrenzen hören. Machen wir’s kurz, im wahren Sinne: Statt Magdeburg mit drei „a“ wird die Landeshauptstadt knackig „Mackdeburg“ gesprochen.

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