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Erstes Interview in "Reportagen"

Claas Relotius: "Ich hatte nicht mehr das Gefühl, eine Grenze zu überschreiten"

Der ehemalige "Spiegel"-Redakteur Claas Relotius hat sich erstmals nach Bekanntwerden des Betrugsskandals geäußert. Dem Schweizer Magazin "Reportagen" hat er ein langes Interview gegeben, in dem er über die Gründe für sein Verhalten spricht.

dpa01.06.2021 10:05
Claas Relotius bei einer Preisverleihung im Jahr 2017 –
Claas Relotius bei einer Preisverleihung im Jahr 2017 – Foto: Imago / Event Press

Der frühere "Spiegel"-Reporter Claas Relotius hat zweieinhalb Jahre nach Bekanntwerden des Betrugsskandals bei dem Nachrichtenmagazin erstmals ausführlich in einem Interview über seine gefälschten Texte gesprochen. Dem Schweizer Magazin "Reportagen" sagte er auf die Frage, wie viele seiner insgesamt 120 verfassten Texte in seiner Journalistenzeit korrekt waren: "Nach allem, was ich heute über mich weiß, wahrscheinlich die allerwenigsten." Er habe "in der unverrückbaren Überzeugung geschrieben, es würde bei der Erzählform Reportage keinen Unterschied machen, ob alles 1:1 der Realität entspricht oder nicht".

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