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Gastbeitrag von Marlis Prinzing und Florian Meißner

Corona-Berichterstattung: So unterscheidet man Panikmacher von seriösen Warnern

Medien müssen warnen, wenn Gefahr droht. Gerade in Krisen können sie nicht lediglich informieren. Das wäre verantwortungslos. Die Kölner Kommunikationswissenschaftler Marlis Prinzing und Florian Meißner leiten aus Studienbefunden und Ethik fünf Punkte ab, an denen man seriöse Warner erkennt.

Meedia Redaktion22.04.2021 07:57
Foto: imagoimages / MaBoSport

Anti-Corona-Impfungen als das vertretbare Risiko empfehlen und Nebenwirkungen kleinreden? Über Lockdown und andere Grundrechtseinschränkungen nur neutral berichten, sie verteidigen, oder gegen sie Stimmung machen? Gefahren verharmlosen, um Menschen nicht zu verängstigen? Ob die Berichterstattung über Corona angemessen ist, wird fast seit Beginn der Pandemie kontrovers diskutiert. Auch in der Kommunikationswissenschaft ist das Spektrum der Kritik breit: Es reicht vom Vorwurf des Corona-Alarmismus und der verzerrten Wiedergabe von Meinungen zu Corona-Maßnahmen in etlichen Medien (wohl durch falsche Interpretation von Umfragen wurde erklärt, dass die Menschen Lockerungen wollen; tatsächlich war der große Teil für strenge Regeln), umfasst aber auch Studien, die dem Journalismus ein sehr gutes Zeugnis ausstellen (etwa von Forschungsteams in Münster und Zürich). Die Einschätzung der Medienwirkung klafft gerade bei den kritischen Stimmen auseinander: Je nachdem, wem man zuhört, haben Medien entweder Verschärfungen oder Lockerungen von Maßnahmen herbeigeschrieben.

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