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Wochenrückblick

"Rassistisch", "menschenverachtend", "widerlich" – macht Gerd Dudenhöffer jetzt den Dieter Nuhr?

Die Blockade der Erhöhung des Rundfunkbeitrags durch Sachsen-Anhalt gab der Debatte um Sinn und Ausgestaltung des ÖR neuen Zunder. Wieder ein prominenter Abgang bei Gabor Steingarts Media Pioneer. Gerd Dudenhöffer eckt mit seiner "Heinz Becker"-Figur an. Und zwischen Axel Springer und der "Berliner Zeitung" ist von Advents-Frieden nix zu spüren. Die MEEDIA-Wochenrückblick-Kolumne.

Stefan Winterbauer11.12.2020 13:51
Stefan Winterbauer –
Stefan Winterbauer – Illustration: Bertil Brahm

Der Taschenspielertrick (Vertrag-Verschwindibus) von Sachen-Anhalts MP Reiner Haseloff, mit dem er die geplante Erhöhung des Rundfunkbeitrags um 86 fürs Erste (und Zweite) scheitern ließ, soll hier nicht weiter interessieren. Interessant fand ich aber, wie der Showdown in Magdeburg einmal mehr Freunde und Gegner des öffentlichen Rundfunks zu publizistischen Höchstformen auflaufen ließ. Von den hohen Intendanten-Gehältern über die teuren Fußball-Rechte bis zum Wildwuchs bei den Digital-Kanälen wurden sattsam bekannte Argumente der Kritiker aufgebrüht. Die Freunde des ÖR machen es sich stellenweise aber auch ein bisschen zu einfach, wenn sie ARD und ZDF wie mediale Allheilmittel verkaufen. Die Zeitungen siechen, die Digitalmedien ächzen, das Privat-TV kämpft mit Streaming-Giganten – alles nicht so schlimm, wir haben ja den ÖR, der für eine angeblich so ausgewogene Berichterstattung und Grundversorgung sorgt. Ist das so? Mir fällt kein profiliertes Gesicht aus ARD und ZDF ein, das eine dezidiert konservative Weltsicht vertreten würde. So eine Art Pendant zu Georg Restle. Ihnen?

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