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Marketing vor Gericht

Die substanzlose Kunst der kreativen Ferndiagnose

Als Sachverständiger prüft man Fakten und wägt ab. Im Netz dagegen wird leichtfertig geurteilt.

Nils-Peter Hey05.10.2020 12:00
Nils-Peter Hey –
Nils-Peter Hey – Zeichnung: Bertil Brahm

Tagesgeschäft auf dem orangefarbenen Sofa: kreative Werke Dritter bewerten. Meist will ein Richter wissen, ob das "streitgegenständliche" Objekt überhaupt "sach- und fachgerecht" zustande gekommen ist. Aber auch Unternehmen aller Größen fragen an, wenn sie sich miserabel beraten fühlen. Um Licht in die Blackbox der agentürlichen Kreation zu bringen, durchleuchte ich als Sachverständiger alles, was in Erfahrung zu bringen ist. Die wichtigste Frage ist die nach dem Briefing. Als Auftragsgrundlage ist es ein nie versiegender Quell für Marketingstreit. Wie soll die Agentur korrekt arbeiten, wenn der Kunde schon nicht sagen kann, was er will. Aber muss er das überhaupt, oder ist der Weg zur Erkenntnis Teil der Kreativleistung?

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