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Wochenrückblick

Der Tina-Hassel-Twitter-Award geht an die "Tagesthemen"

Die Regierung lässt Geld auf Medien regnen und trotzdem gibt es Kritik. Der Tina-Hassel-Twitter-Award der Woche geht an die "Tagesthemen". Wer das Hörspiel "Die Enden der Parabel" hören will, muss auf Zack sein. Und Doc Sander hört beim "Traumschiff" auf. Wieder mal nur relevantes Zeug in der MEEDIA-Wochenrückblick-Kolumne

Stefan Winterbauer03.07.2020 13:49
Stefan Winterbauer –
Stefan Winterbauer – Illustration: Bertil Brahm

Die Regierung macht das Portemonnaie auf und verteilt Geld an die Medien. Printmedien sollen bis zu 220 Mio. Euro erhalten. Die wegen Corona darbende Filmwirtschaft bis zu 50 Mio. Der Haken an der Kohle für Verlage ist, dass im Gegenzug die Förderung für den Print-Vertrieb gestrichen wird. Schon wird gemeckert. BDZV und VDZ fürchten, dass Print hinten runterfällt. Aber wäre eine staatliche Förderung des Print-Vertriebs nicht Geld für einen ohnehin im Rückzug befindlichen Geschäftszweig? Die Idee, Nachrichten auf Papier zu drucken und jeden Tag aufs Neue mit Hilfe von Lieferwagen und Heerscharen von Austrägern im Land zu verteilen, ist bei Lichte betrachtet schon reichlich anachronistisch. Aber was ist mit den älteren Leuten, die angeblich keinen Zugang zu digitalen Medien haben? Ich glaube, dass ältere Menschen hier gnadenlos unterschätzt werden. Oma und Opa haben in der Breite längst auch ein Smartphone zur Hand. Was bleibt, ist der Wunsch der Verlagsbranche, dass der Staat das alte, lukrative Modell auf Steuerzahlerkosten noch ein wenig künstlich beatmen möge. Der Wunsch ist verständlich, aber das ist nicht Aufgabe des Staates.

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