Anzeige
Winterbauers Woche

Wieso Holger Friedrich nicht mehr in die "Welt am Sonntag" schaut

"Berliner Zeitung"-Verleger Holger Friedrich hat ein teures Hobby. Joko & Klaas haben Probleme mit kritischen Berichten über Fakes in ihren Sendungen. ProSieben hofft auf maskierte Sänger und es gibt einen prominenten "Bild"-Abgang. Die MEEDIA-Wochenrückblick-Kolumne.

Stefan Winterbauer06.03.2020 14:31
Stefan Winterbauer –
Stefan Winterbauer – Illustration: Bertil Brahm

Kurz nach der Übernahme des Berliner Verlags hatten "die Friedrichs" im Gespräch mit "Spiegel"-Mann Alexander Osang betont, dass der Einstieg ins Zeitungs-Biz für sie ein echtes Geschäft sei: "Sonst ist es ja ein Hobby!" Da verwundert es ein wenig, wenn Holger Friedrich auf dem Medientreffpunkt Mitteldeutschland diese Woche erklärte: "Ich mache den Berliner Verlag als Hobby." Man könnte sagen: "The Times they are a Changing". Und zwar ziemlich schnell. Sein Software-Unternehmen Core bezeichnete Friedrich dagegen als "ordentliches Geschäft". Als Abgrenzung zum neu entdeckten "Hobby"? Dazu gab es dann noch ein bisserl Bashing für die eingesessenen Verleger ("überalterte Denkstrukturen") und die Erklärung, dass er die Artikel der Kollegen der "Welt am Sonntag", die seine Stasi-Vergangenheit enthüllten, nicht mehr lesen würde. Vergangenen Sonntag hatte diese bei der "WamS" berichtet, dass die Friedrichs in der Schweiz möglicherweise nicht ganz legal die Existenz einer Firma vorgetäuscht hätten. Die entsprechende Website ging nach der Veröffentlichung flugs offline. Irgendjemand scheint die "WamS"-Artikel ja doch zu lesen.

Anzeige