Nach Skandal um Reporter Claas Relotius: "Spiegel"-Redaktion überarbeitet journalistisches Regelwerk
Etwas mehr als ein Jahr nach dem Skandal um die gefälschten Reportagen von Claas Relotius hat die "Spiegel"-Redaktion ihre redaktionellen Standards präzisiert. Zugleich soll sich auch die Arbeitsweise zwischen Redaktion und Dokumentation ändern. Damit soll vermieden werden, dass sich ein Fälschungsfall dieser Größenordnung wiederholt.
Für den "Spiegel" war es ein publizistisches Desaster. Jahrelang hatte der vielfach ausgezeichnete "Spiegel"-Star-Reporter Claas Relotius seine Artikel größtenteils frei erfunden. Ende 2018 flogen seine Betrügereien auf. Der neue "Spiegel"-Chefredakteur Steffen Klusmann machte den hausinternen Fall publik. Eine Kommission um die ehemalige "Berliner Zeitung"-Chefredakteurin Brigitte Fehrle arbeitete anschließend die Vorgänge auf. Dabei stellte sich heraus, dass die "Spiegel"-Redaktion vieler ihrer geltenden journalistischen Standards grob mißachtet hatte.