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"Das Schicksal der Zeitungen mit dümmlicher Ignoranz begleitet" – Medienprofessor Pörksen über die Krise der Presse

Der Tübinger Medienprofessor Bernhard Pörksen hat der Politik vorgeworfen, die Probleme der Zeitungsbranche größtenteils zu ignorieren. "Weite Teile der Politik besitzen überhaupt kein Bewusstsein für die drohende Existenzkrise des seriösen Journalismus. Und sie haben keine Vorstellung davon, wie man dieser Krise politisch begegnen könnte", sagte Pörksen dem Reutlinger "General-Anzeiger".

26.11.2019 14:40
Bernhard Pörksen
Bernhard Pörksen Foto: YouTube/NZZ

Es gebe eine Refinanzierungskrise und eine Vertrauenskrise der Zeitungen, konstatiert Pörksen in dem Interview mit dem Reutlinger "General-Anzeiger". "Einzelne Milieus vertrauen den Medien nicht mehr, und es hagelt pauschale und unbegründete Lügenpresse-Vorwürfe – bis weit in das bürgerliche Lager hinein." Bei der Frage, wie das MediumTageszeitung in Zukunft zu retten sei, seien "die unterschiedlichsten Kräfte gefragt". Der Medienwissenschaftler sieht neben Journalisten auch die Politik, die Verlage, die Zivilgesellschaft und die akademische Welt mit in der Verantwortung. Diese Akteure hätten bisher "das Schicksal der Zeitungen mit einem Höchstmaß an dümmlicher Ignoranz begleitet, ganz so, als könnte man irgendwann mit den eigenen Themen zu RTL 2 umziehen."

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