Nun ist es offiziell. Dem US-Finanzinvestor KKR haben die Anteilseigner des Berliner Medienhauses Axel Springer (“Bild”, “Welt”) 27,83 Prozent der Aktien angedient. Dies teilt KKR mit. Nun folgt nun eine weitere Annahmefrist, die gesetzlich vorgeschrieben ist. Sie schafft den Springer-Anteilseignern erneut die Gelegenheit, ihre Aktien an die Amerikaner anzudienen. Diese zweite Andienungsfrist endet 21. August.
Noch muss der Einstieg von KKR bei dem “Bild”-Herausgeber allerdings diverse Hürden nehmen. So steht der Vollzug des Angebots unter dem Vorbehalt kartellrechtlicher und medienrechtlicher Freigaben. KKR und der Springer-Vorstandschef Mathias Döpfner wollen den Berliner Medienkonzern zum Weltmarktführer im digitalen Rubrikengeschäft und digitalen Journalismus ausbauen.
Unterdessen hat laut Deutschlandfunk der Medienwissenschaftler Bernd Gäbler Kritik an dem Einstieg von KKR bei Springer geübt. Der Investor KKR sei eine „Heuschrecke“, die im Moment auf „Einkaufstour“ im deutschen Medienmarkt sei, sagte Gäbler dem Sender. So habe KKR beispielsweise den Sender Tele 5, eine Entertainmentfirma und ein Filmarchiv gekauft. Er schätzt, dass seine Strategie wie vor einigen Jahren beim Medienkonzern Pro Sieben Sat 1 ablaufe. KKR investiere und verkaufe wieder, heißt es. Gäbler rechnet damit, dass KKR die profitablen Geschäftsbereiche Springers ausbauen wolle und dabei weiterhin auf „Bild“ und das digitale Rubrikengeschäft setze. Das ehemalige Prestigeprojekt „Die Welt“ sehe er laut Deutschlandfunk hingegen “in Gefahr”.
gl