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Henryk M. Broder als Holocaust-Verharmloser? Facebook kassiert Einstweilige Verfügung bei absurdem Streit um Meinungsfreiheit

Facebook hat sich einmal mehr eine Watsche von einem deutschen Gericht in Sachen Meinungsfreiheit abgeholt. Das Landgericht Stuttgart hat am heutigen Montag eine Einstweilige Verfügung erlassen, laut der das soziale Netzwerk einen Video-Ausschnitt aus der ARD-Reihe "Entweder Broder - Die Deutschland-Safari" nicht löschen darf. Facebook stellte sich vor Gericht auf den Standpunkt, dass Broder, dessen Eltern KZ-Überlebende waren, den Holocaust verspotte.

Stefan Winterbauer03.06.2019 14:07
"Hassrede" bei "Entweder Broder"? Henryk M. Broder und Hamed Abdel-Samad
"Hassrede" bei "Entweder Broder"? Henryk M. Broder und Hamed Abdel-Samad Screenshot: YouTube

Man kann zu Broder und seinen Provokationen gewiss oft geteilter Meinung sein, aber dass der jüdische Publizist, dessen beide Eltern die Hölle der KZs in Auschwitz und Buchenwald überlebten, den Holocaust verharmlose und verspotte, das ist nun doch eine eher absurde Sichtweise. Es geht um einen Ausschnitt aus der alten ARD-Sendung "Entweder Broder - Die Deutschland-Safari". Broder läuft darin als Stele verkleidet mit dem deutsch-ägyptischen Politikwissenschaftler und Publizisten Hamed Abdel-Samad am Holocaust-Mahnmal in Berlin entlang und die beiden diskutieren, ob Broder in seinem Aufzug ein Bürgerfest zum Geburtstag des Mahnmals besuchen solle. Das ist es im Wesentlichen.

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