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Medien zur Kapitalismus-Kritik: "Kevin Kühnert funktioniert wie ein Spürhund. Er rettet nicht, aber er schlägt an"

Keiner hat vergangene Woche in Deutschland für so viel Wirbel gesorgt wie Juso-Chef Kevin Kühnert mit seiner Forderung nach Enteignung von Spekulanten und Konzernen. Zuletzt sorgten seine Thesen am Sonntagabend bei Anne Will für Emotionen. Darf ein Studienabbrecher die Grundsätze der Wirtschaftsordnung derart massiv in Frage stellen? Selbst die Medien scheinen von der Provokation überrumpelt. Kommentatoren schwanken zwischen Verachtung und Bewunderung. Kühnert, schreibt der Publizist Gabor Steingart sei "wie ein Spürhund im Erdbebengebiet. Er rettet nicht, aber er schlägt an".

06.05.2019 09:42
Kevin Kühnert polarisiert mit steilen Thesen immer wieder – in der Gesellschaft, aber auch in der eigenen Partei
Kevin Kühnert polarisiert mit steilen Thesen immer wieder – in der Gesellschaft, aber auch in der eigenen Partei

Gabor Steingart, Steingarts Morning Briefing: "Wo immer der Nachwuchspolitiker Kühnert derzeit auftaucht (...), räumt er ab. Für ihn rührten sich auf dem Marktplatz von Saarbrücken mehr Hände als für die drei Vertreter des SPD-Establishments. Die Parteiführung hat wenige Tage vor der Europawahl die geistige Führung der SPD verloren. (...) Natürlich muten Kühnerts Kollektivierungsphantasien vulgär an, aber die Hervorbringungen des real existierenden Kapitalismus sind oft nicht minder obszön. (...) Der versprochene 'Wohlstand für alle' erweist sich angesichts der globalen Wertschöpfungsketten für Millionen von Beschäftigten, auch in Deutschland, als Hochstapelei. So gesehen funktioniert Kevin Kühnert wie ein Spürhund im Erdbebengebiet. Er rettet nicht, aber er schlägt an."

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