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Faktenfälscher: Warum MEEDIA den Namen des Autors nennt, den Spiegel, SZ und Zeit nicht mehr beschäftigen

Eine Geschichte kann noch so perfekt sein – im Journalismus ist sie ein Muster ohne Wert, wenn sie nicht die Wahrheit widerspiegelt. Die Relotius-Affäre beim Spiegel hat in der Medienszene zum Verhältnis Realität vs. Reporting im Bereich der mit Branchenpreisen ausgezeichneten Stücke eine breite Debatte ausgelöst. Nicht jeder hat daran offenbar ein Interesse, wie aktuell der Fall Gieselmann zeigt.

Georg Altrogge06.03.2019 14:34
Der Preis ist heiß: Im Journalismus werden viele Trophäen ausgelobt, Dirk Gieselmann gewann zwei der renommiertesten Preise
Der Preis ist heiß: Im Journalismus werden viele Trophäen ausgelobt, Dirk Gieselmann gewann zwei der renommiertesten Preise © Foto: Henri-Nannen-Preis/Deutscher Reporterpreis

Es wäre so verführerisch, zur Tagesordnung überzugehen. Schließlich leistet die Relotius-Kommission beim Spiegel nach allem, was man hört, energische und konsequente Aufklärungsarbeit. Das Nachrichtenmagazin macht ernst mit seiner Ankündigung, sein systemisches Versagen aufzuarbeiten und die Abläufe zu korrigieren. Und erzeugt die auf Betrugsmanöver und Faktenschummeleien Einzelner konzentrierte Diskussionen nicht ein schiefes Bild, das die Masse der sauber arbeitenden Journalisten ausblendet? Liefert all das nicht vor allem den "Lügenpresse"-Rufern eine unnötig offene Flanke?

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