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Gefällt dem Wutbürger und dem Controller: Springers Magazin-Experiment Bild Politik startet blass

Am Donnerstag dieser Woche präsentierten Vertreter des Medienhauses Axel Springer Fachjournalisten die erste Ausgabe von Bild Politik, einen Tag später liegt das Magazin in den Testgebieten Hamburg, Lübeck und Lüneburg an den Verkaufsstellen aus. Wochen, vielleicht sogar Monate soll der Printtitel mit Blick auf die Käuferresonanz evaluiert werden. Doch schon mit Ausgabe eins steht fest: Der angekündigte große Wurf ist das Heft auf keiner Ebene.

Georg Altrogge08.02.2019 16:12
Hatte die Idee zu Bild Politik: Axel Springer Vorstandsreferentin Selma Stern
Hatte die Idee zu Bild Politik: Axel Springer Vorstandsreferentin Selma Stern © Sybill Schneider

Ende vergangenen Jahres wurde der Neustart noch vom Vorstandsvorsitzenden persönlich gehyped wie die Print-Innvoation 2019 schlechthin. Kompakt, kantig und kompromisslos an der Wahrheit orientiert – so stellte man sich den Titel vor, den Mathias Döpfner auf der Bühne im 19. Stock der Berliner Verlagszentrale skizzierte. Ein Angriff auf Spiegel, stern, Zeit & Co., beseelt vom Anspruch, den mit der Politik unentflechtbar verfilzten Hauptstadtjournalismus mit einer Reduktion aufs Faktische zu begegnen. Die Bürger, so die Positionierungs-Logik von Axel Springer, stünden mit ihren wichtigsten Fragen allein auf publizistisch weiter Flur. Bild Politik soll diese Lücke füllen, so die Theorie: ein Magazin, wie es die Welt braucht - angesichts der allerorts turbulenten Lage heute mehr denn je.

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