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"Dann bleibe ich gern in meiner Blase" - so unterschiedlich bilanzieren Boris Palmer und Hasnain Kazim ihren Facebook-Tausch

Der Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer (Bündnis90/Die Grünen) und der Spiegel Online-Korrespondent Hasnain Kazim hatten für eine Woche das Facebook-Profil des jeweils anderen übernommen. Ziel war es, aus den eigenen Filterblasen auszubrechen und auszuloten, ob hier ein Dialog möglich ist. Die Bilanz der beiden fällt nach dem Experiment sehr unterschiedlich aus.

05.02.2019 11:02
Der Kater nach dem Facebook-Tausch-Rausch: Hasnain Kazim (links), Boris Palmer
Der Kater nach dem Facebook-Tausch-Rausch: Hasnain Kazim (links), Boris Palmer

Boris Palmer scheint mit dem Verlauf des Experiments trotz einiger Kritik eher zufrieden zu sein. Er schrieb (noch auf Kazims Facebook-Seite): "Mein früherer Münchener Kollege Christian Ude hat mir einen guten Rat gegeben: 'Der Politiker muss immer darauf achten, dass er auch atmosphärisch verstanden wird.'" Ihm selbst gelinge dies oft nicht wegen seines "mathematisch geschulten Denkens" und wegen seiner Impulsivität. "Könnte ich die Zeit eine Woche zurück drehen, würde ich darauf mehr Rücksicht nehmen. Ich würde deutlich weniger Haupteinträge machen und dafür mehr nachfragen und erklären. Mein Wunsch, möglichst viel Information zu geben, hat mich nach der Rückmeldung vieler Kommentare zu weit getrieben", merkt Palmer durchaus selbstkritisch an. "Am dritten oder vierten Tag war ich auch allmählich erschöpft von tausenden von Kommentaren. Und der Sonntag, an dem ich dank einer langen Bahnfahrt von Jena nach Tübingen viel Zeit hatte, zeigte mir, dass beidseits ein viel größeres Verständnis entsteht, wenn man sich Zeit lässt und aufeinander eingeht – sogar auf Facebook."

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