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Fake-Fake im Fall Relotius: Weltwoche beschwindelte Leser mit vermeintlichem Tom-Kummer-Kommentar

Wenn ein Fälscher über Fälscher schreibt, aber das Geschriebene selbst eine Fälschung ist: Für seine Sendung "Schawinski" im SRF hatte Roger Schawinski keinen Geringeren als den legendären Interview-Fälscher Tom Kummer eingeladen. Doch anstatt über die Motivation des Ex-Spiegel-Reporters Claas Relotius zu diskutieren, ließ Kummer gleich zu Beginn eine Bombe platzen: Der vermeintliche Brief an Relotius aus der aktuellen Ausgabe der Weltwoche trage zwar seinen Namen, stamme aber nicht aus seiner Feder.

Felix Disselhoff15.01.2019 16:50
Tom Kummers (re.) Weltwoche-Kolumne über Claas Relotius (li.) ist frei erfunden
Tom Kummers (re.) Weltwoche-Kolumne über Claas Relotius (li.) ist frei erfunden

Schawinski zeigte sich vor laufenden Kameras sichtlich überrascht: "Hast Du das nicht geschrieben? Ist das ein Fake-Fake?" "Ich weiß gar nicht, wovon Du redest, erwiderte Kummer in der SRF-Show, die unter anderem den Spiegel-Skandal zum Thema hatte. Der 59-Jährige war selbst 2000 als Fälscher aufgeflogen, nachdem er unter anderem Interviews mit Hollywood-Größen wie Sharon Stone und Bruce Willis komplett erfunden hatte.

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