Anzeige
Publishing

Von der Zwecklösung zum Glücksgriff: Warum Steffen Klusmann beim Spiegel in der Krise der richtige Chef sein könnte

Seit der Entmachtung von Stefan Aust 2008 hat Der Spiegel eine Reihe von Führungswechseln erlebt und allein vier Chefredakteure verschlissen. Heute hat ein Neuer seinen ersten Arbeitstag als wichtigster Magazinmacher der Republik: Steffen Klusmann, ehemals Chef der eingestellten FTD, zuletzt beim manager magazin im Einsatz. Die Umstände könnten schwieriger kaum sein – der Verlag sieht sich mit dem größten Umbauprojekt und dem größten Skandal seiner Historie konfrontiert. Aber erstmals scheint das Haus auch geeint im Willen um Reformen. Für Klusmann eröffnen sich dadurch Chancen, die seinen Vorgängern verwehrt blieben. Und er scheint das Zeug zu haben, diese auch zu nutzen.

Marvin Schade02.01.2019 11:29
"Spiegel"-Chefredakteur Steffen Klusmann
"Spiegel"-Chefredakteur Steffen Klusmann

Wenn Steffen Klusmann das Wort ergreift, kommt oft „Scheiße“ dabei heraus – dann wird es scheiße eng, scheiße gefährlich, man könnte scheiß Probleme bekommen. Es können Dinge aber auch mal scheiße geil werden. Mit 52 Jahren, davon knapp zwei Jahrzehnte in Führungspositionen bei Wirtschaftsblättern, hat sich der Journalist, der seit heute neuer Chefredakteur beim Spiegel ist, einen erstaunlich unkonventionellen Sprachstil bewahrt. Folgt man der ihm eigenen Diktion, so hat er die scheiß Probleme bereits, und die sind sogar scheiße gefährlich. Aber davon ahnt der designierte Blattmacher des Nachrichtenmagazins an diesem Tag wohl noch nichts.

Anzeige