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Horst Seehofer deutet Rückzug als CSU-Chef und Innenminister an – und im Social Web regieren Spott und Schadenfreude

Horst Seehofer (CSU) kündigt sein Twitter-Debüt an
Politischer Paukenschlag am späten Sonntagabend: Horst Seehofer, der in den vergangenen Jahren immer wieder durch einen unberechenbaren Führungsstil auffiel, will als CSU-Chef offenbar bald abtreten, wie übereinstimmend die Süddeutsche Zeitung und die Nachrichtenagentur dpa berichten. Auch ein früherer Rückzug vom Amt des Innenministers zeichne sich ab. Spötter in den sozialen Medien haben auf den Schritt offenbar seit einer gefühlten Ewigkeit gewartet, wie die Nutzerreaktionen auf Twitter beweisen.
Man kann ihn den Lieblingsgegner der Twitter-Nutzer nennen: An wohl keinem Politiker hat sich das Social Web so intensiv abgearbeitet wie am polarisierenden CSU-Chef Horst Seehofer, der mit seinen zahlreichen politischen Pirouetten um die eigene Achse allerdings auch immer Steilvorlagen für Netzspott gesorgt hatte.
„Politik ist heute eine Dienstleistung für die Bürger.“ Persönliche Tweets des Bundesministers des Innern, für Bau und Heimat finden Sie künftig hier unter dem Namenskürzel (HS). pic.twitter.com/GbwA2N3bqc
— Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (@BMI_Bund) September 11, 2018
Legendär ist etwa die Rücktrittsdrohung beim Asylstreit im Sommer, von der Seehofer selbst schnell wieder zurücktrat. Als Seehofer wenige Monate später auch noch unter dem Twitter-Konto des Ministeriums des Inneren, für Bau und Heimat in einem staatstragenden Video sein Debüt auf dem Kurznachrichtendienst ankündigte, war der Spott komplett.
Der angekündigte Rückzug von Bundeskanzlerin Merkel vom CDU-Vorsitz ließ beim 280-Zeichendienst vor zwei Wochen ebenfalls schnell Stimmen laut werden, die Seehofers Rückzug vom gleichen Amt bei der bayerischen Parteitochter forderten. Dazu wird es jetzt nun wohl binnen der nächsten Monate kommen, wie die Süddeutsche Zeitung und dpa am Abend gleichlautend berichteten. Für Kritiker des streitbaren 69-Jährigen schlug damit auf Twitter die Stunde der Schadenfreude:
Das ist jetzt, grob überschlagen, der fünfte Seehofer-Rücktritt, über den ich eilig berichte. Wenn ich genau nachdenke, muss ich feststellen: Er ist noch immer in seinen Ämtern. Wahrscheinlich wird er mich mal in Ruhestand verabschieden.
— Chr Deutschländer (@CDeutschlaender) November 11, 2018
„Horst #Seehofer will zurücktreten“ ist das neue „Die Rolling Stones gehen auf Abschiedstournee“. #diesmalaberwirklich
— Imre Grimm (@ImreGrimm) November 11, 2018
Horst Seehofer, die Mutter aller Rücktritte.
— Der Gazetteur (@dergazetteur) November 11, 2018
Und es begab sich aber, dass der Seehofer Horst so lange mit seinem Rücktritt wartete, bis alle denkbaren Seehofer-tritt-zurück-Witze auf Twitter längst gemacht waren und hohl klangen, und so geschah es.
— Mario Sixtus 馬六 🇪🇺🇭🇰 (@sixtus) November 11, 2018
Mit dem #Seehofer-Rücktritt ist es ein bisschen wie mit der #BER-Eröffnung. Manchmal wünscht man sich, man würde erst dann wieder drüber berichten, wenn es denn wirklich auch passiert ist.
— Veronique Brüggemann (@V_Brueggemann) November 11, 2018
Lieber @der_Seehofer – nicht nur reden, machen! #ruecktritt
— Nico Lumma (@Nico) November 11, 2018
In Wirklichkeit will #Seehofer einfach noch einen Rekord aufstellen – den langsamsten Rücktritt der Welt.
— MeikeNordmeyer (@MeikeNordmeyer) November 11, 2018
Heute wäre ein guter Zeitpunkt. @der_Seehofer pic.twitter.com/IYNjKZqPhz
— Boris Rosenkranz (@der_rosenkranz) November 11, 2018
Wo warst Du, als @robinalexander_ nichts über den #Seehofer– Rücktritt getwittert hat?
— Markus Hennig (@MarkusSuedwitz) November 11, 2018