In seinem ursprünglichen Tweet erklärte Jürgen Döschner, dass er eine drastische Wortwahl nutze, weil “drastische Taten” fehlten:
Es folgte massive Kritik an seinem Tweet und dem Wort “vergast”. Viele sahen darin einen unangemessenen Vergleich zum Holocaust. Döschner bearbeitete den Tweet, entschuldigte sich und ersetzte das Wort “vergast” durch “tötet”:
Für d Verwend d Wortes "vergasen" entschuldige ich mich ausdrücklich. War nicht m Absicht, d Abgasskandal in Beziehung z Holocaust z setzen
— Jürgen Döschner (@jdoeschner) July 31, 2017
#Dieselgate: Da m Tweet vielfach bewusst als Holocaust-Vergleich missinterpretiert wurde, habe ich ihn durch e "neutralere" Formul ersetzt
— Jürgen Döschner (@jdoeschner) July 31, 2017
#Dieselgate: wo drastische Taten fehlen, müssen drast Worte her: deutsche #Automafia tötet jährl 10000 Unschuldige
— Jürgen Döschner (@jdoeschner) July 31, 2017
Auch ein WDR-Sprecher äußerte sich zwischenzeitlich zu Sache und bittet seinerseits um Entschuldigung: “Unser Kollege hat sich für seine Äußerung öffentlich entschuldigt, was mehr als angebracht war. Sein ursprünglicher Tweet hat zu deutlicher Kritik geführt. Das können wir sehr gut nachvollziehen. Wir bitten um Entschuldigung.” Sein Tweet sei “missinterpretiert” worden, meinte Döschner und zog als Beleg die Duden-Definition von “vergasen” heran:
Mein Tweet z #Dieselskandal war provokant, aber kein Vergleich m Holocaust. "Vergasen" steht lt Duden f "Töten durch Giftgas" – hier: Abgas
— Jürgen Döschner (@jdoeschner) July 31, 2017
Sonderlich viel Verständnis erntete er für diese Erklärung aber nicht …
Für diesen Tweet gilt es sich zu entschuldigen. Und nicht irgendwelche Duden-Definitionen als Relativierung anzuführen.
— Timmy (@Pilzeintopf) July 31, 2017
Vergasen hat in Deutschland eine ganz besondere Bedeutung. Wenn Ihnen als Journalist das nicht bewusst ist haben Sie den Beruf verfehlt.
— Maxim (@maxim_k) July 31, 2017
Meinen Sie das ernst? Wie geschichtsvergessen kann man sein?
— Jascha Hausmann (@JaschaHausmann) July 31, 2017
In diesem Fall wäre ein wenig Fingerspitzengefühl angebracht.
— BTC (@SelectReisen) July 31, 2017