Der Spiegel hob den Sieger der französischen Präsidenten-Wahl auf das Cover und titelte mit Blick auf dessen EU-Pläne doppeldeutig “Teurer Freund”. Das Ergebnis: 196.708 Mal griffen Käufer an Kiosken, in Supermärkten, dem Bahnhofsbuchhandel oder an Flughäfen in die Verkaufsregale und nahmen das Heft mit zur Kasse. Das ist im Vergleich zur vorherigen Ausgabe mit einer Titelstory zu Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen ein Plus von knapp 14.000 Exemplaren im Einzelverkauf. Die 12- bzw. 3-Monats-Durchschnittswerte allerdings verfehlten die Blattmacher von der Ericusspitze und blieben erneut, schon zum achten Mal in Folge, unter der Schwelle von 200.000 im Einzelhandel verkauften Magazinen. Der Blick auf den Gesamtverkauf: 759.684 Magazine, davon 62.882 ePaper.
Beim stern schaffte es “Das perfekte Wochenende” auf den Titel, doch im Vergleich zu den zum Teil sehr erfolgreichen Cover-Stories zu Kurzreisen und Metropolen blieb der Erfolg eher übersichtlich. 163.722 Hefte konnte G+J vom stern in Woche 20 im Einzelverkauf absetzen, das sind gut 3.000 Hefte weniger als in der Vorwoche und ebenfalls weniger als der 3-Monats-Durchschnitt. Auch hier der Gesamtverkauf: 585.781 Exemplare, davon 21.625 ePaper.
Burdas Focus befasste sich mit der menschlichen Kreativität und gab Tipps rund um das Thema “Erfolgreich denken”. Doch trotz eines Zusatzverkaufsanreizes in Form eines Teasers für die im Steuererklärungs-Monat Mai gewöhnlich gut laufende Story “Die 50 besten Steuer-Tipps” interessierte dies offenbar nicht allzu viele Einzelkäufer: Nur 56.301 Hefte fanden im Einzelhandel einen Liebhaber, der schwächste Verkaufswert des Focus seit acht Wochen. Im Gesamtverkauf kam der Focus auf 421.493 Hefte, davon 32.237 ePaper.
Mit unserem Cover-Check-Tool können Sie jederzeit sehr flexibel die vergangenen und aktuellen Einzelverkäufe von Spiegel, stern und Focus analysieren.
Der Spiegel war immer ein gutes, kritisches Heft, das trotz seiner eher linken Ansichten den Kauf wert war. Doch mittlerweile kann man sich das nicht mehr antun. Ebensowenig wie die FAZ. Traurig, was aus diesen ehemaligen Renommeeblättern geworden ist…
Der Spiegel ist zu einem gutmenschlichen Belehrungs-, Erweckungs- und Verkündungsblatt degeneriert. Wo Kritik aufblitzen könnte, wird sogleich das Antidot “Verschwörungstheorie” versprüht und anschließend ist die Kritik tot. Kein Wunder, dass die Druckauflage im freien Fall ist.