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Reality-TV-Show „Planet of the Apps“: Apple sucht den Super-App-Entwickler – und selbst Fans reagieren fassungslos

"Planet of the Apps": Apples erste selbstproduzierte TV-Show floppte noch schwer © Apple
Apples erste Bewegtbild-Formate werfen ihre Schatten voraus. Im Rahmen der Code Media-Konferenz gewährte Content-Chef Eddy Cue gestern Einblicke in die neuen Video-Inhalte für Apple Music. Einerseits bietet Apple die Viralsensation „Carpool Karaoke“ in 16 Clips mit verschiedenen Popstars an, andererseits wagt sich der iPhone-Hersteller an ein höchst ungewöhnliches Format. In der Tech-Casting Show „Planet of the Apps“ versuchen Entwickler eine Jury, bestehend u.a. aus Gwyneth Paltrow, Jessica Alba und Will.i.am, von ihren App-Ideen zu überzeugen.
So ein Format hat Nerds noch gefehlt: Die Techie-Variante von Casting-Shows wie „Star Search“ / „Popstars“ / „The Voice“ / „X-Factor“ / „Next Top Model“ usw. „Planet of the Apps“ heißt sie und kommt von einem höchst ungewöhnlichen Anbieter – Apple!
Wie Content-Chef Eddy Cue gestern auf der Code Media-Konferenz mitteilte, nimmt Apples erstes eigenes Bewegtbild-Format Formen an. „Planet of the Apps“ – ein Wortspiel mit dem Film-Klassiker „Planet of the Apes“ (deutsch: „Planet der Affen“) – heißt die erste Eigenproduktion, die in den kommenden Monaten exklusiv auf dem Streaming-Dienst Apple Music zu sehen sein wird.
Es handelt sich bei Apples Video-Format um eine Casting bzw. Reality TV-Show, in der App-Entwickler ihre Ideen in einem Pitch vor einer Jury präsentieren, um Wagniskapital einzusammeln.
In der Jury sitzen prominente Mitglieder aus der Unterhaltungsindustrie, die sich durch Investments inzwischen einen Zugang zur Techwelt verschafft haben: Die Schauspielerinnen Gwyneth Paltrow und Jessica Alba sowie Sänger/Produzent will.i.am – und um den Bezug zum Silicon Valley herzustellen, der Seriengründer Gary Vaynerchuk.
„Entwickler sind die Rockstars von heute“, erklärt will.i.am die Motivation hinter Apples App-Show. Produziert wird „Planet of the Apps“ von Ben Silverman („The Office“, „Marco Polo“). Nutzer sollen durch eine eigene App über die Erfolgsaussichten der in der Sendung vorgestellten App abstimmen können.
„Wie Musik, Fernsehen und Filme sind Apps inzwischen ein wichtiger kultureller Bestandteil geworden“, erklärte Silverman gestern auf der Code Media-Konferenz. Apple ist mit seinem App Store, der 2008 eröffnete, Pionier der App-Industrie.
Die Reaktionen auf Apples erste TV-Show fallen in den sozialen Medien unterdessen vernichtend aus – selbst Fans reagieren fassungslos:
App makers have spent the last six years assuming Apple thinks they’re all idiots. Still nice to get confirmation. https://t.co/653iaAjeut
— Dave Wiskus ? (@iWiskus) February 14, 2017
Everything wrong with Apple. Celebrity worship, cheesiness and being total out of touch with reality. https://t.co/jcXmpwQVhA
— Eli Schiff (@eli_schiff) February 14, 2017
At the end of each episode of Planet of the Apps, Phil Schiller comes in and gives out roses to the developers.
— Greg Pierce (@agiletortoise) February 14, 2017
Got an email from Apple asking me to apply for this. So glad I passed. https://t.co/pOU0QTMMvB
— Sam Soffes (@soffes) February 14, 2017
It’s like a super cringe worthy version of Shark Tank. And why do all the “devs” look like they are 20?https://t.co/QI70X8hVZ0
— Paul Haddad (@tapbot_paul) February 14, 2017
Think the outrage towards Planet of the Apps is bad now? Wait until the apps featured in the show receive prime App Store real estate.
— Neil Cybart (@neilcybart) February 14, 2017
Planet of the Apps: Not intended for “us” but for the mainstream. Or, now “we” know how cooks have felt about Hell’s Kitchen for a decade.
— Rene Ritchie ? (@reneritchie) February 14, 2017
We’re not updating the Mac Pro until you watch the entire season of Planet of the Apps.
— not Jony Ive (@JonyIveParody) February 14, 2017
Apples Content- und Internet-Chef Eddy Cue gab gleichzeitig einen Vorgeschmack auf die neuen Folgen des Viral-Formats „Carpool Karaoke“, an dem sich Apple im vergangenen Sommer überraschend die Rechte gesichert hatte.
In den 16 Folgen fehlt allerdings zumeist der bisherige Gastgeber James Corden. Stattdessen sitzen zwei Popstars bzw. Bands nach dem Überraschungsprinzip im Auto bzw., wie im Vorabclip, zu sehen ist, in einer Bar, dem Supermarkt oder sogar im Helikopter.